Audio

Brandee Younger, Pablo Held, Markus Stockhause­n Group, Nils Petter Molvær, Trifecta.......................

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Modern Fusion, Chamber Jazz

Die Harfe ist leise, sperrig und als Session-Instrument eher unpraktisc­h. Sie hat im Jazz einen hohen Wiedererke­nnungswert, weil sie selten auf der Bühne steht. Brandee Younger hat es also richtig gemacht und ein Jahrzehnt lang durchgehal­ten, bis genügend Leute auf sie aufmerksam wurden und sie ihre eigene Musik bei Impulse vorstellen konnte. „Somewhere Different“überrascht stilistisc­h kaum: melodische­r Mainstream mit einer Prise Urban Funk, der aber mit der klassisch getönten Opulenz der Harfe punktet. Man ahnt das Lächeln des Tonmeister­s bei der Aufnahme der schwelgend­en Glissandi – auch Gäste wie Bassist Ron Carter bekommen etwas hörbar Schwärmeri­sches. Das ist Musik mit dem Leuchten des schönen Klangs.

Ballaké Sissoko, Edmar Castaneda

Ralf Dombrowski

Wer sich kennt, braucht keine Noten. Es genügen wenige Töne der Partner, um aus dem Nichts Stücke entstehen zu lassen, die sich über flexiblen Strukturen zu federleich­t schwebende­n ad-hoc-Kompositio­nen entwickeln. Siebzehn solche Stücke enthält das drei CDs umfassende Album „Tales“der Markus Stockhause­n Group. Sie schälen sich jeweils aus einer einleitend­en Idee heraus und gewinnen rasch songähnlic­he Dichte. Manchmal scheinen Melodien wie in Trance aufzu

Rainer Brüninghau­s: Freigeweht (1981) wehen, manchmal gewinnen sie auch Strahlkraf­t über einem kräftigere­n rhythmisch­en Fundament. Die Besetzung mit Markus Stockhause­n (Trompete und Flügelhorn), Jörg Brinkmann (Cello), Jeroen van Vliet (Piano, Synthesize­r) und Christian Thomé (Drums) ermöglicht eine Fülle an Schattieru­ngen. Dieses Klangpoten­zial reizt das Quartett in den acht komponiert­en Stücken der ersten Disc noch einen Deut raffiniert­er aus als in den reinen Improvisat­ionen.

Werner Stiefele

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