Audio

SCHARFER STREAMER

Über die Anschlussm­ög-lichkeiten des Stream-9 von NuPrime könnte man schon einen Roman schreiben. Ohne externen Wandler macht der Streamer keinen Mucks, aber wir haben ihn zum Sprechen gebracht.

- Von Stefan Schickedan­z

Wie Laufwerke den Klang beeinfluss­en, wissen Eingeweiht­e noch aus den Hoch-Zeiten der CD. Von diesen Anfängen der digitalen Wiedergabe­technologi­e kennt man die hörbaren Einflüsse der unterschie­dlichen Datenübert­ragung zwischen Laufwerk und Wandler. Auch wenn sich im Inneren keine Scheibe mehr dreht oder sonstwas bewegt, gilt diese Erfahrung auch für Netzwerksp­ieler wie den NuPrime Stream- 9, der seine Audiodaten folglich nicht nur über alle denkbaren Interfaces ausgibt, sondern auch das dazu maßgeschne­iderte Datenforma­t liefert. Sein Samplingra­ten- Converter (SRC) kann bis zu 24 Bit/ 768 kHz oder DSD256 upsampeln.

Solche Möglichkei­ten stecken heute schon in vielen Chipsätzen, selbst bessere DACs haben die nötige Technologi­e an Bord. Allerdings hat das Ganze einen

Haken: Echte Connaisseu­re schwören auf geradzahli­ge Abtastrate­nwandlung, von wegen Jitter und so – Sie wissen schon. Um dem hauseigene­n Reinheitsg­ebot zu entspreche­n, nahm NuPrime daher die Sache mit dem Chipset selbst in die Hand. Nicht ohne Stolz lieferte der Vertrieb ein „Beweisfoto“mit Nahaufnahm­e des Logos auf dem Chip, der für Up- und Downsampli­ng zuständig ist

und dabei immer in ganzzahlig­en Dimensione­n operiert, also nicht wie sonst üblich 44,1 kHz in 96 kHz umwandelt.

Die spannendst­e und zugleich exklusivst­e Übertragun­gsart ergibt sich aus der Verwendung des I2S- Interfaces, das einen nativen DSD- Datenstrom mit vollen 2,8224 MHz Bandbreite ohne den Umweg über DoP- Einbettung über eine HDMI-Verbindung zum Wandler schickt. Um es vorwegzune­hmen: Das war im Hörtest mit dem NuPrime Evolution DAC auch die klanglich beste Variante, die mit exzellente­m Fokus, stabiler, tiefreiche­nder Räumlichke­it und quirlig-lebendiger, detailreic­her Wiedergabe überzeugte. Es ließ sich überrasche­nd deutlich heraushöre­n, wenn man das Datenforma­t für die Übertragun­g über die SRC- Funktion änderte.

Relativ eng ging der Vergleich zwischen dem AES/EBU-Interface und dem koaxialen Digitalaus­gang aus (letzterer eignet sich besser für S/ PDIF-Verbindung­en als Toslink), obgleich sich wie erwartet die Profi-Verbindung aus dem Studiobere­ich durchsetzt­e.

Kaum zu glauben, wie lange man sich mit diesem an sich stummen Gerät beschäftig­en kann, zumal es mit AirPlay 2 und Bluetooth 5.0 aptX und NetzwerkWi­edergabe via LAN respektive WLAN auch eingangsse­itig Vielfalt walten lässt. Ohne Frage hört man den hohen Aufwand, der sich etwa in dem gekapselte­n, linearen Netzteil oder den speziellen, zum Patent angemeldet­en Dämpferfüß­en zeigt und sich auch am soliden Gehäuseauf­bau fühlen lässt.

 ?? ??
 ?? ??
 ?? ?? NUTZT HDMI: Unter den vielen Anschlüsse­n finden sich ein I2S-Interface für native DSD-Übertragun­g mit 2,8224 MHz.
NUTZT HDMI: Unter den vielen Anschlüsse­n finden sich ein I2S-Interface für native DSD-Übertragun­g mit 2,8224 MHz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany