EIN HALL FÜR ZWEI
Wer glaubt, mit dem Music Hall c-dac15.3 einen puristischen CD-Player entdeckt zu haben, der irrt: Hinter der Alufront steckt zur nützlichen Zweitverwendung auch ein vollwertiger DAC.
Nachdem sich schon der Vollverstärker Music Hall a15.3, beim Test in AUDIO 10/ 21 als günstiger Thrill für Einsteiger mit audiophilen Ambitionen erwiesen hatte, wollten wir nun auch dem Disc- Dreher des US- amerikanischen Plattenspielerspezialisten mit britischen Wurzeln auf den Zahn fühlen. Genau wie der Amp ist der Music Hall c- dac15.3 für 600 Euro zu haben und bietet eine Reihe interessanter Features. Er empfiehlt sich für all jene, die im Streaming-Zeitalter noch einmal einen Scheibendreher für die Ewigkeit suchen, um den standesgemäßen Zugang zu ihrer Silberscheiben- Sammlung nicht zu verlieren. Der Music Hall hat mit dem
Sanyo SF- HD850 ein zwar günstiges, aber bewährtes Laufwerk zu bieten. Doch damit erschöpfen sich die Fähigkeiten des schlicht, aber edel wirkenden Geräts noch lange nicht. Wie der Name c- dac15.3 andeutet, kann man den nur 7,9 cm hohen Flachmann auch als D/A-Wandler für externe Quellen verwenden. Dafür stehen je ein optischer und ein koaxialer S/ PDIF- Eingang plus ein USB- B- Anschluss für den Computer bereit. Bleibt die Frage, warum man die Wandlung der Digitalsignale an den c- dac 15.3 auslagern sollte.
Die Frage beantwortet der Player schlüssig: Er hält einen auf Zwei- Kanal- Audio spezialisierten Texas Instruments PCM1796 bereit – einen 24- Bit/192-kHz- DAC mit einem Dynamikbereich von 123 dB.
Um seine Wandler- Dienstleistungen externen Quellen zugänglich zu machen, nimmt er sie mit einem Wolfson WM8805 in Empfang. Die interne PLL (Phase
Locked Loop) dieses Transceivers gestattet die jitterarme Rückgewinnung der via S/ PDIF gelieferten Taktung. Als weitere Zutat für Wohlklang und Wohlgefallen der ambitionierten audiophilen Gemeinde findet sich in dem aufgeräumten, um nicht zu sagen spartanischen, aber mit erlesenen Zutaten gespickten Gehäuseein kleiner Ringkerntrafo. Diese Bauart wird in der Szene aufgrund geringer elektromagnetischer Streufelder geschätzt.
FLEXIBEL NUTZBAR
Falls jemand in Folge fortschreitender technologischer Entwicklungen und/oder steigender Ansprüche eines Tages die D/AWandlung auslagern möchte, findet er dafür auf der Rückseite einen Koaxial- Digital- Ausgang. Unterm Strich präsentiert sich der Music Hall c- dac15.3 damit als durchdachtes Konzept ohne Schnickschnack. Diese Konsequenz geht so weit, dass jemand, der den c- dac15.3 und den Voll
verstärker a15.3 gemeinsam erwirbt, nicht doppelt für DigitalEingänge und die damit verbundene Infrastruktur bezahlt. Der Amp konnte somit rein analog ausgelegt werden.
Der neutral abgestimmte Player überzeugte im Test mit schnellem, punchigem, eher leichtgewichtigem Bass und feinen, frischen Höhen. Besonders hervor stachen sein scharfer Fokus und die transparente, detailreiche Wiedergabe, die viel Gefühl für die Tiefe des Raums vermittelte, besonders im DAC- Betrieb.