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Blues, Rock Chris Jagger

Mixing Up The Medicine

- Willi Andresen

Zehn neue Songs sowie 373 Seiten Autobiogra­fie („Talking To Myself“) – Mick Jaggers kleiner Bruder brilliert mit viel Output und solider Qualität. Auf seinem 13. Album, dessen Titel eine Zeile aus Dylans „Subterrane­an Homesick Blues“abkupfert, groovt der 73-Jährige u. a. mit Charlie Hart und Neil Hubbard (Bryan Ferry, Joe Cocker) durch Blues, Soul, R&B, Jazz und Shanty. Produzent John Porter hat die variable Soundlands­chaft in einen entspannte­n Rhythmus mit klaren Klangnuanc­en eingebette­t. Da kräht kein Hahn nach – möchte der eine oder andere Rockfan meinen. Ist doch nur der kleine Bruder vom großen Mick. Denkste, der Hahn von Chris‘ Bauernhof kräht hier mächtig – nach neun feinen Feintönern in dem finalen „Too Many Cockereis“.

Chris Jagger (1973), The Ridge (2009)

Vor rund einem Jahr spielte Hellmut Hattler mit Kraan und „Sandglass“einen atemberaub­enden Stilmix-Cocktail ein. Nun legt der umtriebige Bassist ein packendes Solowerk vor – mit anderen Akzenten. Der 69-Jährige holte dazu Weggefährt­en wie Drummer Jürgen Schlachter oder die Stuttgarte­r Sängerin und Musikdozen­tin Fola Dada mit ihrer phänomenal­en Stimme ins Studio – oder nicht zuletzt Joo Kraus mit seinen jazzigen Trompetent­önen. Und so betören bass-tüchtige Grooves mit mehrstimmi­gen Vocals, dunkel lodernde Bass-Saitengewi­tter des Meisters, glänzende Bläsersätz­e, Funky-Stuff, Trommelwir­bel und dramatisch aufschauke­lnde Rhythmen in psychedeli­scher Tiefbassek­stase. Das peppt, das packt, das berauscht.

Kraan, Guru Guru

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