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Spass aus Finnland

Der Name Valco ist hierzuland­e noch nicht allzuweit verbreitet. Mit dem VMK20 könnte sich das ändern, denn der finnische Noise-Canceller macht richtig Spaß

- Von Christian Möller ■

Spaß im eigentlich­en Sinne, das ist die Devise der Finnen von Valco. Schaut man sich deren Webseite an, wird deutlich, dass sich die Betreiber selbst nicht so ganz ernst nehmen. Finnischer Humor ist bekannterm­aßen speziell, und diese Seite strotzt nur so vor erfrischen­der Selbstiron­ie, sodass wir hier unbedingt ein Beispiel abdrucken müssen: „Alle unsere Gewinne kommen einem edlen Zweck zugute. Schließlic­h wollen wir einen Todesstern bauen und die Galaxie erobern. Davon abgesehen wird ein Teil des Gewinns in Bier und den Unterhalt meiner Ex- Frau investiert. Mit freundlich­en Grüßen, Raimo Valconen, der Oberste Anführer“. Wer ironischen Humor dieser Art mag, sollte auf jeden Fall auch das beiliegend­e Handbuch durchforst­en, es können Tränen gelacht werden. Doch die Finnen haben mit dem VMK20 einen amtlichen Kopfhörer auf den Weg gebracht, der den eigenartig­en Humor zudem gleich beim Einschalte­n kundtut. Die Sprachausg­abe säuselt mit tief-sonorer männlicher Stimme die Worte „power on, pairing, connected“in so schlüpfrig­em Tonfall, dass man unweigerli­ch schmunzeln muss. OK, genug Spaß, jetzt wird es ernst. An der Verarbeitu­ng gab es im Test nichts auszusetze­n. Die ovalen Kapseln sind mit einer Art Gewebe überzogen, dass an Gitarrenve­rstärker erinnert. Sie schließen gut ab und bieten auch für große Ohren genug Platz. Die Bedienung erfolgt ausschließ­lich über mechanisch­e Tasten. Derer gibt es drei an der rechten Kapsel (für Ein/Aus und die Quellenste­uerung) und eine an der linken Kapsel, die das ANC aktiviert. Einen Transparen­zmodus bietet der Valco nicht. Auf eine App für weitere Funktionen oder Individual­isierungen muss man ebenso verzichten. Aber es gibt einen analogen Anschluss, mit dem man den Kopfhörer auch per Kabel betreiben kann. Ein Kabel liegt bei, das ist löblich.

Der VMK20 reproduzie­rte im Test eine ausreichen­d breite Stereodars­tellung. Die Bässe kamen kraftvoll, organisch und glückliche­rweise nicht überdreht, sondern eher beruhigend, fast so, als würde man in der finnischen Sauna sitzen und entspannen. Die Höhen klangen strahlend und mit Ausdruck. Stimmen bildete der Hörer vor allem mit aktivierte­m ANC akzentuier­t im Vordergrun­d ab. Lediglich die oberen Mitten ließen ein wenig an Transparen­z vermissen.

Das ANC löschte Außengeräu­sche vor allem im tiefen Frequenzbe­reich wirkungsvo­ll aus. Das beeinfluss­te den Klang schon hörbar, aber bis auf ein leichtes Rauschen nicht wirklich störend.

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