Plant & Krauss Raise The Roof
Plant ist ein Mann mit Prinzipien. Doch manchmal wird selbst der 73- Jährige schwach – wie bei seiner Kooperation mit BluegrassQueen Alison Krauss. Da hat er seit 2008 gehadert, ob er einen Nachfolger zu „Raising Sand“angehen soll. Einfach, weil das nach sechs Grammys und imposanten Verkaufszahlen naheliegend gewesen wäre. Doch weil er seine LiveBand Saving Grace wegen Corona auf Eis legen musste und auch Krauss mehr Freizeit hatte, als ihr lieb war, hat er sich doch auf eine Fortsetzung eingelassen. Wieder mit Produzent T Bone Burnett, illustren Gästen wie Marc Ribot, David Hidalgo, Bill Frisell oder Buddy Miller sowie einem spannenden Gebräu aus Blues, Country, Rock und Texmex, das in puncto Atmosphäre kaum zu übertreffen ist. Und das sich vorzugsweise minimalistisch, kantig und stimmungsvoll präsentiert, ohne große emotionale Eruptionen auskommt und durch eine breite Instrumentierung (Geige, Banjo, Gitarre, Percussions, Glockenspiel, Didgeridoo) glänzt. Das Ergebnis: Balsam für die gestresste Pandemie-Seele. Die zwölf Songs strahlen Ruhe, Wärme und Geborgenheit aus, betören mit einem wunderbaren Wechselgesang und analysieren das Thema Liebe aus vielen Blickwinkeln. Das Repertoire besteht – neben der Eigenkomposition „High And Lonesome“– vor allem aus stilvollen Coverversionen von Calexico, den Everly Brothers, Allen Toussaint oder Merle Haggard. Ein Album mit Gänsehautgarantie.
Emmylou Harris & Gram Parsons, Calexico