Youn Sun Nah
Waking World
Youn Sun Nah bewegt sich im Grenzgebiet von Jazz und Singer-Songwriting. Auf „Waking World“rückt sie die Texte in den Vordergrund. In einigen Songs betten Elektrogitarre und Synthesizer ihre klare, helle Stimme in ein kühles Ambiente. Zudem verleihen ihr Hall- und Choreffekte einen irrealen, dennoch präsenten Charakter. Mal begleitet eine Band sie nüchtern und distanziert, andernorts schafft eine akustische Gitarre Distanz. In ihre Texte mischt Youn Sun Nah dystopische Elemente, deren düsterer Charakter sich über längere Passagen in der Musik spiegelt, zwischendrin aber auch durch tänzerische Elemente verdrängt wird. Die einstige Jazznähe spiegelt sich mitunter in der Melodieführung und in einigen Bläserpassagen.
Julie Driscoll: Streetnoise