Kit Downes, Petter Eldh, James Maddren
Vermillion
Auffallend ist die Zeit, die dieses Album atmet. Elf Stücke spielen Kit Downes (p), Petter Eldh (b) und James Maddren (dr). Die meisten davon sind Miniaturen, die sich weniger um Motive drehen als vielmehr um Gestaltungsmaximen. Mal stehen kreisende Akkordkaskaden im Zentrum, dann wieder frei wirkende, aber klar strukturierte Kommunikationsmuster oder gemeinsam schweifende Assoziationen – offen in der harmonischen Wirkung, aber nicht verloren im musikalischen Zusammenhalt. Zu ahnen sind pianistische Wurzeln im fortgeschrittenen Impressionismus, in der Dekonstruktion der folgenden Jahrzehnte, auch immer wieder der Einfluss von Downes’ Lehrer und Mentor John Taylor, dem er das Album widmet. „Vermillion“nährt sich von der aufmerksam feinen Gemeinsamkeit der Charaktere, kammerjazzig energiedurchzogen, ohne damit protzen zu müssen. Eine entrückte und zugleich präsente Musik.
James Taylor, Alan Pasqua, Steve Kuhn