Abdullah Ibrahim
Solotude
Zwanzig Titel stehen auf dem Cover. Die Musik jedoch wirkt eher wie ein großer Bogen, gespannt im Konzertzimmer eines Gasthauses im Chiemgau, wo sich Abdullah Ibrahim auf seine alten Tage wohlfühlt. Er ist angekommen, hat seinen Frieden mit der Welt gemacht. „My Journey, My Vision“, fügt der 87-jährige Pianist als Motto dem Albumtitel „Solotude“hinzu, außerdem einige freundliche Worte im Beiblatt, wo er seine Anfänge im Südafrika von einst mit seinen Hymnen von heute verknüpft, die er solistisch am Flügel anstimmt. Ibrahim hat seinen Widerstand in Versöhnlichkeit gewandelt, sanft improvisierend vorgetragen, mit kirchentotale Intarsien, melodisch umarmend. Seine gespielte Einsamkeit ist eine glückliche.
Ahmad Jamal, Randy Weston
Ralf Dombrowski