Korngold, Bruch, Bloch, Ravel
Blochs „From Jewish Life“und das kontraststarke „Schelomo“, Korngolds hochemotionales, auf Filmmusik basierendes Cellokonzert C-Dur, Bruchs gebetsnahes „Kol Nidrei“und Ravels tiefgründiges „Deux Mélodies Hébraiques“: Hier vereinen sich jüdische Musiktraditionen mit europäischer Kunstmusik auf höchstem Niveau. Der Cellist Edgar Moreau spielt dieses Programm so uneitel wie hochvirtuos und drückt weder Tränendrüse noch
Tempodüse; sein kantabler, teils klagender Ton klingt ebenso würdig wie werkdienlich. Das hochkonzentrierte Orchester ist mal Begleiter, mal Herausforderer, exquisit präpariert von seinem neuen Chef Michael Sanderling. Die Akustik aus dem Luzerner KKL ist mit toller Dynamik und vollen Klangfarben top eingefangen, doch manchen mögen die Atemgeräusche des Solisten stören. Es spielt eben ein Mensch.
Coppey/ Karabits (Audite); Clein/ Volkov (Hyperion); Steckel/ Raiskin (Cavi)
Lothar Brandt