Marianne Faithfull 20th Century Blues; The Seven Deadly Sins
Republic“auf, den ihre damals neue Plattenfirma RCA mitschnitt. Mit ihrer gebrochenen, zwischen vulgär, resigniert und abschätzig-ironisch changierenden Stimme war Faithfull nahezu die Idealinterpretin für die Songs von Kurt Weill (Musik) und Bertolt Brecht (Text), die den Programmschwerpunkt bildeten. Hinzu gruppierte sie Lieder von Friedrich Hollaender, Noel Coward und Harry Nilsson. Von Weill/Brecht stammt auch das „gesungene Ballett“, das die „Sieben Todsünden“1933 auf die Pariser Bühne brachte. Marianne Faithfull – in der um eine Oktave heruntertransponierten Rolle der beiden Annas – nahm die Halb-Oper 1997 mit dem Wiener RSO unter Dennis Russell Davies und mit ausgebildeten Sängern auf. Allerdings in der englischen Version „The Seven Deadly Sins“, die mit vier diesmal orchesterbegleiteten Songs von Weill ergänzt wurden. Die beiden Original-CDs gibt es jetzt erstmals umgeschnitten auf Doppel-LPs. Diese sind zwar suboptimal gepresst und leider auch karg ausgestattet, klingen dessen ungeachtet aber nuanciert.
Der panamaische Drummer Billy Cobham schob Anfang der 70er-Jahre mit dem Mahavishnu Orchestra die elektrische Fusion kraftvoll mit an und startete ab 1973 eine Karriere als Bandleader. Für sein drittes Album holte er 1974 unter anderem die Brecker Brothers Mike (Sax) und Randy (Trompete) sowie Gitarrist John Abercrombie in die Atlantic und Electric Lady Studios in New York. Meist geht mächtig und funky die Post ab, dazwischen aber gibt es kurze Ausruhphasen. In den Londoner Scorpio und Trident Studios brachte Remixer Ken Scott den Sound dann nach vorne. Diesen konservierte Speakers Corner pur analog von den Original-Mastern (Atlantic SD 18121) verzerrungsfrei und tadellos gepresst.