Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Firma plant für Fukushima
Technik Auftrag für Rückbau des japanischen Unfall-reaktors
Alzenau Ein bayerisches Unternehmen hat wichtige Planungen für den Rückbau des Unfall-reaktors im japanischen Fukushima übernommen. „Wir erarbeiten derzeit für vier verschiedene Themenfelder Machbarkeitsstudien und hoffen dann auf einen Folgeauftrag“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens Nukem am Montag im unterfränkischen Alzenau. So werde die auf die Stilllegung von nuklearen Einrichtungen spezialisierte Firma in den kommenden sieben Monaten unter anderem den Reaktorsicherheitsbehälter dreidimensional erfassen. „Das ist Grundlage dafür, dass die Gegenstände innerhalb des Behälters entnommen werden können.“Zudem beschäftigen sich die Nukem-ingenieure mit dem Rückbau des biologisches Schildes mithilfe von ferngesteuerten Robotern und einem Schienenkonzept, um abgebaute Bauteile aus dem Reaktor fahren zu können.
Im März 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein anschließender gewaltiger Tsunami den Nordosten des fernöstlichen Inselreiches verwüstet. 18500 Menschen kamen ums Leben. Im Atomkraftwerk Fukushima kam es zu Kernschmelzen. Japan ist eines der am stärksten von Beben gefährdeten Länder.
Den Großauftrag hatte das 200-Mitarbeiter Unternehmen im Dezember bekommen. „Fukushima ist für uns natürlich ein großes Projekt. Auch wenn wir schon international tätig sind.“Nukem-studien und -Technologien habe die Firma schon an anderen Standorten angewendet. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen Konzepte für Tschernobyl erarbeitet, die sich mit der Behandlung und Lagerung von radioaktiven Abfällen. In dem Atomkraftwerk kam es 1986 zum schwersten Reaktorunfall. (dpa)