Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Cowboys und Dschihadisten
Terror-angst Werden einige Kostüme beim Fasching zum Problem?
Augsburg Lösen Piraten und Cowboys einen Großeinsatz beim Karneval aus? Diese Sorge hat die Polizei in Köln wegen der aktuellen Angst vor Anschlägen tatsächlich. Massenpanik wegen Westernhüten und Augenklappen ist zwar unwahrscheinlich – Spielzeugwaffen könnten aber zum Problem werden. „Es lässt sich vor allem aus der Ferne nicht immer sofort erkennen, dass Pistolen und Gewehre nur aus Plastik sind“, teilt die Kölner Polizei mit. Sie bittet die Jecken daher in diesem Jahr, komplett auf Bewaffnung zu verzichten – und bei der Verkleidung generell Rücksicht zu nehmen.
Besonders groß ist nämlich die Sorge, dass einige Feiernde mit Dschihadisten-kostümen auf die Straße gehen – und anderen Feiernden beim Anblick von Bierdosen-haltern im Bombengürtel-design das „Kölle Alaaf“im Hals stecken bleibt. Ein Verbot solcher Kostüme gibt es aber ganz bewusst nicht, um den Karneval in der Hochburg Köln nicht unnötig einzuschränken. Immerhin gebe es auch keine erhöhte Gefahr für Terroranschläge.
Die Polizei in der Region Augsburg hält neue Kostüm-vorschriften ebenfalls für überflüssig. Verkleidungen mit Spielzeugwaffen seien beim Fasching schließlich normal und noch nie ein Problem gewesen. Es wird nicht damit gerechnet, dass sich das in diesem Jahr ändert.
Faschingsvereine halten generell wenig davon, ihren Mitgliedern die Kostüme vorzuschreiben. Der Regionalverband Bayerischschwäbischer Fastnachtsvereine rechnet auch nicht damit, dass Angst vor Terror eine Rolle spielen werde. Präsident Christoph Spies aus Mindelheim hofft genau auf das Gegenteil: „Beim Fasching sollen die Menschen wie in jedem Jahr ihre Sorgen vergessen.“