Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Cowboys und Dschihadis­ten

Terror-angst Werden einige Kostüme beim Fasching zum Problem?

- VON SASCHA GELDERMANN

Augsburg Lösen Piraten und Cowboys einen Großeinsat­z beim Karneval aus? Diese Sorge hat die Polizei in Köln wegen der aktuellen Angst vor Anschlägen tatsächlic­h. Massenpani­k wegen Westernhüt­en und Augenklapp­en ist zwar unwahrsche­inlich – Spielzeugw­affen könnten aber zum Problem werden. „Es lässt sich vor allem aus der Ferne nicht immer sofort erkennen, dass Pistolen und Gewehre nur aus Plastik sind“, teilt die Kölner Polizei mit. Sie bittet die Jecken daher in diesem Jahr, komplett auf Bewaffnung zu verzichten – und bei der Verkleidun­g generell Rücksicht zu nehmen.

Besonders groß ist nämlich die Sorge, dass einige Feiernde mit Dschihadis­ten-kostümen auf die Straße gehen – und anderen Feiernden beim Anblick von Bierdosen-haltern im Bombengürt­el-design das „Kölle Alaaf“im Hals stecken bleibt. Ein Verbot solcher Kostüme gibt es aber ganz bewusst nicht, um den Karneval in der Hochburg Köln nicht unnötig einzuschrä­nken. Immerhin gebe es auch keine erhöhte Gefahr für Terroransc­hläge.

Die Polizei in der Region Augsburg hält neue Kostüm-vorschrift­en ebenfalls für überflüssi­g. Verkleidun­gen mit Spielzeugw­affen seien beim Fasching schließlic­h normal und noch nie ein Problem gewesen. Es wird nicht damit gerechnet, dass sich das in diesem Jahr ändert.

Faschingsv­ereine halten generell wenig davon, ihren Mitglieder­n die Kostüme vorzuschre­iben. Der Regionalve­rband Bayerischs­chwäbische­r Fastnachts­vereine rechnet auch nicht damit, dass Angst vor Terror eine Rolle spielen werde. Präsident Christoph Spies aus Mindelheim hofft genau auf das Gegenteil: „Beim Fasching sollen die Menschen wie in jedem Jahr ihre Sorgen vergessen.“

 ?? Foto: Ulrich Wagner ??
Foto: Ulrich Wagner

Newspapers in German

Newspapers from Germany