Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Tornados können nur tagsüber fliegen
Syrien-einsatz Bundeswehr spricht von „kleinen technischen Problemen“
Berlin Die Bundeswehr kann ihre Tornados im Einsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) derzeit nur tagsüber einsetzen. In der Nacht müssten die Aufklärungsflugzeuge momentan am Boden bleiben, weil die Cockpitbeleuchtung auf den Nachtflugbrillen der Piloten irritierende Spiegelungen verursache, wie es am Dienstag bei der Luftwaffe hieß.
Das Verteidigungsministerium sprach von einem „kleinen techni- schen Problem“, das bis Anfang Februar gelöst werden solle. Das Ministerium legte Wert auf die Feststellung, dass das Problem den Einsatz der Bundeswehr-tornados für die Mission in Syrien keinesfalls beeinträchtige. Es bestehe überhaupt kein Bedarf, nachts über Syrien zu fliegen, sagte ein Sprecher.
Weniger gelassen reagierte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-peter Bartels (SPD), im Gespräch mit unserer Zeitung auf die Panne: „Ich finde es ärgerlich und peinlich, dass unsere Flugzeuge jetzt im Einsatz erst mal nachgerüstet werden. Das hätte längst passiert sein müssen, zeitgleich zur Modernisierung des Cockpit-displays.“
Seit Jahresanfang beteiligt sich die Bundeswehr mit Flügen über Syrien am Kampf gegen den IS. Dafür sind sechs Bundeswehr-tornados vorgesehen. Deutsche Soldaten nehmen aber nicht aktiv an den Kämpfen teil. (ska, afp)»