Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
CSU und SPD gemeinsam für neue Straße
Verkehr Die Osttangente wird abgespeckt und bekommt einen anderen Namen. Ansonsten lässt die Resolution aus dem Wittelsbacher Land aber viele Fragen offen
Friedberg CSU und SPD haben sich auf eine gemeinsame Resolution einer Entlastungsstraße im Augsburger Osten geeinigt. Sie soll voraussichtlich im Februar im Kreistag von Aichach-friedberg verabschiedet werden und dem Projekt den nötigen Rückenwind bringen, um in den neuen Bundesverkehrswegeplan mit dem Vermerk „vordringlicher Bedarf“aufgenommen zu werden. Die SPD Aichach-friedberg hatte bereits im Herbst eine solche Resolution vorgeschlagen. Eine Beratung im Kreistag wurde jedoch so lange zurückgestellt, bis Friedberg, Kissing und Mering als Anliegerkommunen der Trasse ein klares Votum gefasst hatten. Nachdem zuletzt der Marktgemeinderat Mering mit knapper Mehrheit Ja zu der neuen Straße gesagt hatte, rangen die beiden großen Kreistagsfraktionen um eine gemeinsame Haltung.
Denn während die SPD die Osttangente von Anfang an uneingeschränkt als schnelle Verbindung zwischen der Autobahn bei Derching und der Bundesstraße 17 bei Königsbrunn befürwortete, gab es bei der CSU erhebliche Bedenken. Kreisvorstand und Kreistagsfraktion betonten zwar die Notwendigkeit einer Entlastung für Friedberg und Kissing, formulierten aber Bedingungen. So soll die Straße möglichst flächensparend auf Bestandsstraßen verlaufen, umwelt- und naturschutzverträglich sein, größtmöglichen Lärmschutz bieten und einen kreuzungsfreien Verkehr ermöglichen.
Die gemeinsame Resolution vermeidet weitgehend jede Festlegung. Statt von der Osttangente ist darin nur noch von einer „Entlastungsstraße Friedberg/derching-kissing-mering/st. Afra“die Rede. Gefordert wird ein „verkehrsgerechter Ausbau“der Kreisstraße AIC25 und des Chippenham-rings in Friedberg bis zur Einmündung in die Meringer Straße. Von dort aus soll die Fortführung ohne autobahnähnlichen Ausbau über die B2 mit einer Umfahrung von Kissing und Mering-st. Afra erfolgen. Das Teilstück von Mering bis Königsbrunn bleibt völlig ausgeklammert.
Die neue Trassenführung diene einem Hauptziel, nämlich der Entlastung der Anwohner an der B300 im Zuge der Ortsdurchfahrt Friedberg sowie der B2 im Bereich Kissing und Mering-st. Afra, der Verbesserung des Verkehrsflusses und der kommunalen Entwicklungsmöglichkeiten, heißt es im Resolutionstext. Die gesamte Trasse solle den Status einer Bundesstraße erhalten und möglichst flächensparend auf Bestandsstraßen verwirklicht werden. Den Belangen der Landwirtschaft sowie des Umweltund Naturschutzes sei dabei Rechnung zu tragen.
Die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD, Peter Tomaschko und Roland Fuchs, berichteten von positiven Signalen aus Berlin. Das Teilstück von Derching bis Mering soll demnach in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden. Mit einer Verwirklichung sei aber frühestens nach 2020 zu rechnen, sagten sie. »Kommentar