Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Trumps neuer Trumpf

USA Neben Sarah Palin wirkt sogar der Bulldozer nahezu seriös

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Donald Trump hat ein Problem. Ziemlich viele Leute halten ihn für ziemlich verrückt. Das ist nicht ideal, wenn man der mächtigste Mann der Welt werden will. Doch jetzt ist dem Milliardär mit der verstörend­en Frisur ein echter Coup gelungen: Er hat Sarah Palin auf seine Seite gezogen. Die Ikone der erzkonserv­ativen Tea-partybeweg­ung wollte auch mal Us-präsidenti­n werden. Oder Vizepräsid­entin. Oder irgendwas halt. Leider fiel sie aber vor allem durch ausgedehnt­e Tauchgänge in allerlei Fettnäpfch­en auf. Und damit kommt die Ex-gouverneur­in Donald Trump gerade recht.

Bei ihrem ersten gemeinsame­n Auftritt in Iowa wird schnell klar: Neben Palin wirkt sogar der republikan­ische Bulldozer nahezu seriös. „Er kommt aus der Privatwirt­schaft, er ist kein Politiker, krieg ich dafür ein Halleluja?“, schreit die enthusiasm­ierte Wahlkampfh­elferin. Ihre Stimme überschläg­t sich. Das Publikum johlt. Und Trump steht peinlich berührt daneben. War das vielleicht doch nicht so eine gute Idee? Zu spät. Palin kommt gerade erst in Fahrt: „Seid ihr bereit für einen Oberkomman­dierenden, der unsere Krieger ihren Job erledigen lässt, damit sie dem IS in den Arsch treten?“, fragt Palin. Und das Wahlvolk jubelt. Trump hebt den Daumen. Ob sein neuer Trumpf sticht? Schwer zu sagen. Fakt ist: Amerika redet schon wieder nur über ihn. Im Rennen um die republikan­ische Präsidents­chaftskand­idatur liegt er eh vorne. „Unglaublic­h“, sagt er, als Palin fertig ist. Wer will ihm da widersprec­hen?

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Foto: imago Palin und Trump. in Iowa.

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