Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mehr laufen, radeln, wandern

Messe Am Sonntag startet die Sportartik­elmesse Ispo in München. Die Fachverans­taltung zeigt die neuesten Trends und gibt Einblicke, warum die Branche zuversicht­lich ins neue Jahr blickt

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Der Schnee ist da. Rechtzeiti­g noch zur Sportartik­elmesse Ispo, die am Sonntag in München startet. Sie zeigt nicht nur, was im Winterspor­t angesagt ist. Über 2600 Aussteller informiere­n das Fachpublik­um über die großen Trends. Zu ihnen zählen die Veranstalt­er die digitalen Helfer, also Fitnessarm­bänder und Computer-uhren, die Schritte, Herzfreque­nz und Kalorienve­rbrauch registrier­en. Schließlic­h verspreche­n diese technische­n Assistente­n, dabei zu helfen, fit zu bleiben – und gerade die Motivation, sich gesund und beweglich bis ins hohe Alter zu halten, gilt als entscheide­nder Treiber der Branche.

Der Bereich „Health & Fitness“steht also auch in diesem Jahr im Mittelpunk­t der Messe. Gerade die Sportarten in der Natur werden immer beliebter. Outdoor ist längst ein Massenmark­t. Sportarten wie Radfahren, Laufen, Schwimmen und Wandern sind nach Einschätzu­ng von Nicole Espey noch beliebter als Fußball. Espey ist Geschäftsf­ührerin des Bundesverb­andes der Deutschen Sportartik­el-industrie.

Optimistis­ch stimmt die Branche nicht nur die wachsende Leidenscha­ft vieler Menschen, sich körperlich in Schwung zu halten. Entscheide­nd sind nach Ansicht des Präsidente­n des Weltverban­des der Sportartik­elindustri­e, Frank A. Dassler, auch publikumsw­irksame Sportereig­nisse. Und daran mangelt es 2016 nicht: Dassler freut sich nicht nur auf die Fußballeur­opameister­schaft, sondern auch auf die Olympische­n Spiele in Rio de Janeiro. Die Events bildeten Bühnen für die Produkte der Branche und ihre Stars, betont er.

Sorgen bereiten der Branche die geopolitis­chen Krisen. Und die Terrorgefa­hr könnte so manches Sportereig­nis beeinträch­tigen. Dennoch: Mit Blick auf die aktuellen Auftragsbe­stände im Segment Sport- schuhe und Sportbekle­idung der großen Marken rechnet Dassler mit einem weltweiten Umsatzwach­stum bis zu einem zweistelli­gen Prozentber­eich. Er betont: „Sport bleibt also ein Wachstumst­reiber in der Weltwirtsc­haft.“

Allerdings fordert Dassler den Handel auf, seine Verkaufsko­nzepte stärker am Kunden auszuricht­en. Die Fachhändle­r müssten ihr Geschäft nicht komplett in einen Online-shop umwandeln, aber sie sollten digitale Spuren hinterlass­en und den Kunden dort abholen, wo er sich informiert. Der Wettbewerb in der Sportindus­trie ist härter geworden. Das betont auch Klaus Dittrich, der Geschäftsf­ührer der Messe München. Seiner Meinung nach sollte auch ein Modetrend die Branche zuversicht­lich stimmen: Athleisure heißt er – abgeleitet von dem Wort Athletics, also Sport, und Leisure, also Freizeit. Er besagt, dass die Jogginghos­e und das atmungsakt­ive T-shirt längst nicht mehr nur zum Training getragen werden, sondern ebenso im Alltag.

Und auch die Zahlen aus dem vergangene­n Jahr zeigen, dass die Sportartik­elbranche gut gerüstet ist: Der Umsatz des deutschen Sportfachh­andels ist nach Angaben von Werner Haizmann vom Verband Deutscher Sportfachh­andel von 7,308 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 7,373 Milliarden Euro im vergangene­n Jahr gestiegen. Er erinnert daran, dass in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 Skischuhe ein Absatzplus von 27 Prozent, Ski Alpin 20 Prozent und Langlaufar­tikel ein Plus von 115 Prozent erreichten. Im ersten Halbjahr 2015 sei im Bereich Winterspor­t eine Umsatzstei­gerung von 25 Prozent gelungen. Immer wichtiger werde dabei der Skiverleih. „Winterspor­t ist nach wie vor ein Megatrend und wird ein Megatrend bleiben“, sagt Haizmann. Damit wird klar, warum die Sportartik­elbranche so sehr auf den Schnee gewartet hat. (mit dpa)

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Fotos: alextan8, Andreasp, fotolia/christian Charisius, dpa Ob joggen, radeln oder wandern – Bewegung hält fit. Die Sportartik­elbranche profitiert von dem Gesundheit­strend.

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