Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Der Mann, für den der DFB stimmt
Gianni Infantino soll Fifa-präsident werden
Frankfurt/main Der Weltverband Fifa soll nach dem Willen der deutschen Fußball-spitze von Gianni Infantino geführt werden. Das Dfbpräsidium kündigte gestern auf seiner Sitzung in Frankfurt wie erwartet die Unterstützung von Infantino beim Wahlkongress am 26. Februar an. „Er ist der beste Bewerber, da bin ich mir mit dem gesamten Präsidium einig“, sagte Dfb-interimschef Reinhard Rauball.
Infantino ist seit 2009 Generalsekretär des europäischen Verbandes Uefa. Zum Kandidaten für die Fifapräsidentschaft stieg er nur auf, weil sein bisheriger Chef Michael Platini genau wie Fifa-präsident Sepp Blatter gerade gesperrt ist. Infantino galt lange als rechte Hand von Platini. Dem breiten Publikum dürfte er vor allem dank seiner souverän-humorvollen Auftritte bei Auslosungen von Fußball-großereignissen bekannt sein.
Rauball sagt über den 45 Jahre alten Schweizer: „Er ist für mich ein Mann aus einer neuen Generation. Er spricht fünf Sprachen und ist so gut vernetzt wie kein Zweiter.“
Für die Nachfolge von Joseph Blatter bewerben sich zudem Jerome Champagne (Frankreich), Tokyo Sexwale (Südafrika), Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa (Bahrain) und Prinz Ali bin al-hussein (Jordanien).
Infantino hatte am Dienstag sein Wahlprogramm veröffentlicht. Er bekräftigte seinen Plan, Weltmeisterschaften auf 40 Mannschaften auszuweiten – und in mehr als zwei Ländern stattfinden lassen zu können. Infantinos Plan war zuletzt von der Fifa-exekutive abgelehnt worden. Asiaten und Afrikaner waren dafür, die Europäer dagegen.
Mehr Ländern die Aussicht auf eine Weltmeisterschafts-teilnahme zu geben, davon verspricht sich der Schweizer auch mehr Stimmen bei der Wahl.
Keine Aussage traf der DFB, welchen Kandidaten er unterstützen werde, sollte Infantino in einem Wahlgang ausscheiden. (dpa)