Die erfolgreiche Boutin-diät N

ur noch 50 Spiele – und dann beginnen die Play-offs in der DEL. Mal ehrlich: Es ist schon ein verdammt langer Weg im Eishockey, bis es um die Wurst geht. Außenstehende finden das bisweilen befremdlich. Aber für denjenigen, dessen Welt eine Scheibe ist, ist es das Normalste der Welt. Der Weg ist das Ziel – mag es auch ein weiter sein.

Mit ihren zwei Auftakterfolgen liegen die Panther ganz im Trend der vergangenen zehn Jahre, wie der Infokasten links zeigt. Blitz-starts sind nicht selten in Augsburg. Gefragt sind auf der Marathon-distanz von 52 Vorrundenspielen allerdings Stehvermögen und Konstanz. Die K.-o.-runde erlebten die Augsburger Profis zuletzt meist als Zuschauer. In den vergangenen drei Jahren ist dem AEV regelmäßig die Luft ausgegangen. Im Dezember 2015 brachen die Panther mit acht Niederlagen in zehn Partien ein. Auch die Torhüter spielten zu wechselhaft.

Nun haben die Augsburger Jonathan Boutin als neue Nummer eins verpflichtet. Noch ist es zu früh, um ein Urteil zu fällen, ob der beste Zweitliga-schlussmann der Jahre 2010, 2012 und 2013 den Sprung in die DEL schafft. Der Auftakt des 31-Jährigen in der höchsten deutschen Liga mit einem Gegentor und einem 2:1-Auswärtssieg in Nürnberg war jedoch vielversprechend.

Aber auch hier ist Konstanz gefragt. Ein Spiel, räumt Jonathan Boutin selbst nach seiner Del-premiere ein, sagt nichts über die ganze Saison. Doch der Deutsch-kanadier will es seinen Kritikern zeigen, die ihn voreilig als Fehleinkauf abstempeln wollten. Der Ehrgeiz ist ihm anzusehen. Sein aktuelles Gewicht: 88 Kilo verteilt auf 1,88 Meter. Vor fünf Jahren habe er noch 20 Kilo mehr gewogen.

Wirklich? Hat er früher falsch trainiert, zu viel Gewichte gestemmt und die falschen Muskelpartien entwickelt? Nein, antwortet der Aev-torwart trocken: Ich war einfach zu fett.

Die erfolgreiche Boutin-diät ist kein Geheimnis: intensives Training seit Mai und der Verzicht auf Käse und Schokolade.