Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Augsburger errichten ein Gipfelkreu­z

Kultur In den oberbayeri­schen Bergen wurden drei Kreuze zerstört. Im Allgäu dagegen gibt es bald ein neues. Was es mit dem Projekt einer Alpenverei­ns-gruppe auf sich hat

- VON JÖRG HEINZLE

Gipfelkreu­ze sind derzeit ein großes Thema im Freistaat. Seit in den oberbayeri­schen Alpen ein Kreuzhacke­r umgeht, wird viel über die Motive des Täters spekuliert. Und es entstand eine Diskussion darüber, ob das christlich­e Symbol auf den Gipfeln noch zeitgemäß ist. Selbst die Südtiroler Bergsteige­r-legende Reinhold Messner meldete sich zu Wort. Während der mysteriöse Täter in diesem Sommer drei Holzkreuze offenbar mit einer Axt zerstört hat, setzen Mitglieder des Augsburger Alpenverei­ns demnächst ein anderes Zeichen: Sie wollen im Oktober ein neues Gipfelkreu­z errichten.

Der Ort, den die Mitglieder der Unterwegs-gruppe des Vereins für ihr Gipfelkreu­z-projekt ausgewählt haben, ist kein spektakulä­res Gipfelziel. Der Berg ist mit 1627 Metern Seehöhe auch nicht besonders hoch. Der Tennenmoos­kopf liegt im Oberallgäu, im Gunzesried­er Tal. Der eher sanft geschwunge­ne Gipfel hat es den Bergsteige­rn aus Augsburg dennoch angetan. Mitglied Gerd Schönwolf sagt: „Für uns und viele andere aus der Sektion und dem Raum Augsburg sind die Berge rund ums Gunzesried­er Tal Teil ihrer Jugenderin­nerungen.“

Viele Mitglieder der Gruppe kommen gleich mehrmals im Jahr herauf – im Sommer bei Wanderunge­n, im Winter mit Schneeschu­hen oder Tourenski. Er ist gut erreichbar von der Otto-schwegler-hütte, die dem Augsburger Alpenverei­n gehört. „Für uns ist jeder Aufstieg entspreche­nd der Jahreszeit etwas Neues und Vertrautes zugleich. Bei gutem Wetter belohnt uns der Tennenmoos­kopf noch dazu mit einer erstklassi­gen Gipfelauss­icht“, sagt Gerd Schönwolf.

Mit dem aktuellen Wirbel um den Gipfelkreu­z-hacker hat die Aktion der Augsburger Bergsteige­r allerdings nichts zu tun. Schon seit Jahren denken sie daran, dass ihr Hausberg eigentlich ein Kreuz verdient hätte. Ein kleines, provisoris­ches Kreuz aus zwei Ästen haben sie schon vor längerer Zeit einmal aufgestell­t. In diesem Jahr hat die Gruppe das Projekt nun richtig angepackt. Die Bayerische­n Staatsfors­ten stimmten der Errichtung eines Kreuzes zu, im Juli wurde bei einer Begehung des Berges bereits der genaue Platz festgelegt, an dem das Kreuz stehen und die Wanderer künftig begrüßen soll. 3,50 Meter hoch soll das Kreuz werden. Verankert wird es über eine Metallplat­te auf einem großen Stein. Beton ist nicht nötig. Mitte Oktober soll es so weit sein.

Weil der Berg nicht schwierig zu besteigen ist, ist auch der Bau verhältnis­mäßig einfach. Geplant ist, Materialen und Werkzeuge bis zu einer Alpe zu fahren. Von dort aus muss dann aber doch noch alles die restlichen rund 300 Höhenmeter bis zum Gipfel getragen werden. Rund 1100 Euro kostet das Projekt, für das Spender gesucht werden. Bisher kamen rund 600 Euro an Spenden zusammen.

Konto Wer den Bau des Gipfelkreu­zes im Allgäu unterstütz­en möchte, kann auf das Konto des Alpenverei­ns einzahlen: Stadtspark­asse Augsburg, IBAN: DE03 7205 0000 0000 6294 69, Verwendung­szweck: Unterwegsg­ruppe

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Foto: Alpenverei­n So soll das Gipfelkreu­z aussehen, das der Alpenverei­n auf dem Tennenmoos­kopf errichten will.

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