Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburger errichten ein Gipfelkreuz
Kultur In den oberbayerischen Bergen wurden drei Kreuze zerstört. Im Allgäu dagegen gibt es bald ein neues. Was es mit dem Projekt einer Alpenvereins-gruppe auf sich hat
Gipfelkreuze sind derzeit ein großes Thema im Freistaat. Seit in den oberbayerischen Alpen ein Kreuzhacker umgeht, wird viel über die Motive des Täters spekuliert. Und es entstand eine Diskussion darüber, ob das christliche Symbol auf den Gipfeln noch zeitgemäß ist. Selbst die Südtiroler Bergsteiger-legende Reinhold Messner meldete sich zu Wort. Während der mysteriöse Täter in diesem Sommer drei Holzkreuze offenbar mit einer Axt zerstört hat, setzen Mitglieder des Augsburger Alpenvereins demnächst ein anderes Zeichen: Sie wollen im Oktober ein neues Gipfelkreuz errichten.
Der Ort, den die Mitglieder der Unterwegs-gruppe des Vereins für ihr Gipfelkreuz-projekt ausgewählt haben, ist kein spektakuläres Gipfelziel. Der Berg ist mit 1627 Metern Seehöhe auch nicht besonders hoch. Der Tennenmooskopf liegt im Oberallgäu, im Gunzesrieder Tal. Der eher sanft geschwungene Gipfel hat es den Bergsteigern aus Augsburg dennoch angetan. Mitglied Gerd Schönwolf sagt: „Für uns und viele andere aus der Sektion und dem Raum Augsburg sind die Berge rund ums Gunzesrieder Tal Teil ihrer Jugenderinnerungen.“
Viele Mitglieder der Gruppe kommen gleich mehrmals im Jahr herauf – im Sommer bei Wanderungen, im Winter mit Schneeschuhen oder Tourenski. Er ist gut erreichbar von der Otto-schwegler-hütte, die dem Augsburger Alpenverein gehört. „Für uns ist jeder Aufstieg entsprechend der Jahreszeit etwas Neues und Vertrautes zugleich. Bei gutem Wetter belohnt uns der Tennenmooskopf noch dazu mit einer erstklassigen Gipfelaussicht“, sagt Gerd Schönwolf.
Mit dem aktuellen Wirbel um den Gipfelkreuz-hacker hat die Aktion der Augsburger Bergsteiger allerdings nichts zu tun. Schon seit Jahren denken sie daran, dass ihr Hausberg eigentlich ein Kreuz verdient hätte. Ein kleines, provisorisches Kreuz aus zwei Ästen haben sie schon vor längerer Zeit einmal aufgestellt. In diesem Jahr hat die Gruppe das Projekt nun richtig angepackt. Die Bayerischen Staatsforsten stimmten der Errichtung eines Kreuzes zu, im Juli wurde bei einer Begehung des Berges bereits der genaue Platz festgelegt, an dem das Kreuz stehen und die Wanderer künftig begrüßen soll. 3,50 Meter hoch soll das Kreuz werden. Verankert wird es über eine Metallplatte auf einem großen Stein. Beton ist nicht nötig. Mitte Oktober soll es so weit sein.
Weil der Berg nicht schwierig zu besteigen ist, ist auch der Bau verhältnismäßig einfach. Geplant ist, Materialen und Werkzeuge bis zu einer Alpe zu fahren. Von dort aus muss dann aber doch noch alles die restlichen rund 300 Höhenmeter bis zum Gipfel getragen werden. Rund 1100 Euro kostet das Projekt, für das Spender gesucht werden. Bisher kamen rund 600 Euro an Spenden zusammen.
Konto Wer den Bau des Gipfelkreuzes im Allgäu unterstützen möchte, kann auf das Konto des Alpenvereins einzahlen: Stadtsparkasse Augsburg, IBAN: DE03 7205 0000 0000 6294 69, Verwendungszweck: Unterwegsgruppe