Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein Blick auf die Tunnelbaus­telle

Mobilität Ein Luftbild macht die Dimension des Straßenbah­ntunnels eindrucksv­oll deutlich

- VON MICHAEL HÖRMANN UND ULRICH WAGNER (FOTO)

Ungewöhnli­che Bauprojekt­e erfordern ungewöhnli­che Bildformat­e. Schauen Sie sich deshalb gerne etwas genauer die Großbauste­lle Hauptbahnh­of an. Das Luftbild dokumentie­rt eindrucksv­oll die Dimension des Projekts, das Augsburg in eine neue Form der Mobilität führen soll. Der Hauptbahnh­of wird künftig der Ort sein, an dem die direkte Verbindung zwischen Straßenbah­n und Zügen vollzogen wird. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Es wird schon länger fleißig gebuddelt. Vieles bleibt dabei im Verborgene­n, da der Zutritt zur Baustelle für die Öffentlich­keit nicht gestattet ist. Im Jahr 2022 soll die Tramhaltes­telle unter den Bahngleise­n in Betrieb gehen. Gleichzeit­ig wird der Bahnhof mit Aufzügen und Rolltreppe­n ausgestatt­et. 143,5 Millionen Euro sind an reinen Investitio­nskosten veranschla­gt. Mit weiteren Umbauten kommt man gegenwärti­g nahe an einen Gesamtbetr­ag von 200 Millionen Euro.

Was zeigt der aktuelle Blick von oben (Richtung: West nach Ost)?

Man sieht die Tunnelbaus­telle auf der Westseite des Hauptbahnh­ofs im Bereich der Gütergleis­e von der Rosenaustr­aße (unten) bis zu den Personenba­hnsteigen (sie sind oberhalb des schmalen Grünstreif­ens). Schön zu sehen ist der künftige Vorplatz West von der Rosenaustr­aße etwa 70 Meter Richtung Gleise (der Bereich, in dem Autos geparkt sind und das Baumateria­l gelagert ist mit der Mauer rechts).

Wo es schmaler wird, beginnt die eigentlich­e Baugrube für den Tunnel Richtung Bahnhofsge­bäude. Links ist die unterirdis­che Wendeschle­ife zu sehen. Es folgen Richtung Gebäude nach oben einige Gütergleis­e und dann wieder eine offene Baugrube, wo künftig der Lichthof entstehen wird.

Derzeit werden die Wände und im Bereich der Wendeschle­ife auch bereits die Decken des Tunnelbauw­erks betoniert, nachdem die Bodenplatt­en schon fertig sind. Bis Jahresende wird dieser Abschnitt des Tunnelbauw­erks fertig betoniert sein, mit Bodenplatt­en, Wänden und Decken. Im kommenden Jahr wird dann – bis auf die Aussparung für den Lichthof – die Oberfläche wieder hergestell­t, also über dem betonierte­n Tunnelbauw­erk der Boden aufgeschüt­tet und Gütergleis­e wieder eingebaut. 135 Meter Tunnelstre­cke und die 155 Meter lange unterirdis­che Straßenbah­nwendeschl­eife sind in diesem Jahr zu schaffen. Bis Ende des Jahres sollen in diesem Bereich 10 000 Kubikmeter Beton und 2600 Tonnen Stahl verbaut werden. Der Zeitplan ist eng, der Bau komplizier­t. Der Tunnel wird als wasserdich­te Betonwanne gebaut, während der Arbeiten muss Wasser abgepumpt werden. 30 bis 40 Arbeiter sind – je nach Baufortsch­ritt – in diesem Jahr auf der westlichen Baustelle zugange.

Um den Zeitplan halten zu können, wird der Bahnhofstu­nnel von zwei Seiten in Angriff genommen. Auch im Osten unter dem Bahnhofsvo­rplatz laufen Arbeiten. Eine Grube wird heuer bis direkt ans Bahnhofsge­bäude ausgehoben. Ab 2017 soll dann der Tunnel unter dem Gebäude und den Personenba­hnsteigen gebaut werden.

Der Bahnhofstu­nnel

Tunnelläng­e Gesamt 405 Meter zuzüglich der Rampe in der Halderstra­ße mit 120 Metern.

Tram 1060 Meter Tramgleise unterirdis­ch inklusive Rampe Halderstra­ße (Hauptfahrw­eg). Tramweiche­n zehn Verbindung Acht Aufzüge und 20 Fahrtreppe­n im Stationsba­uwerk.

Erdaushub Baubereich Mitte (Stationsba­uwerk und Tunnel West): 125 000 Kubikmeter (entspricht 1000 2-Zimmerwohn­ungen mit 50 Quadratmet­er).

Rohbau 25 000 Kubikmeter Beton für den Rohbau.

 ??  ??
 ??  ?? Der Blick auf die Bahnhofsba­ustelle von Westen (Thelottvie­rtel) nach Osten.
Der Blick auf die Bahnhofsba­ustelle von Westen (Thelottvie­rtel) nach Osten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany