Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der schwarze Flitzer aus Carbon

Fachmesse Wie Augsburg Gäste vernetzt: Auszubilde­nde aus Niedersach­sen erfahren Neues bei einer oberpfälzi­schen Firma, die exklusive Sportwagen herstellt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg ist der Ort, der Personen verbindet, die mit Carbon zu tun haben. Das ist der Anspruch, den die internatio­nale Fachmesse „Experience Composites“, die am Mittwoch im Messezentr­um eröffnet wurde, erhebt. Und die Praxis bestätigt dieses Anliegen. Jasmin Kassel und Lauren Jabusch sind zwei junge Frauen aus Braunschwe­ig. Sie machen in der niedersäch­sischen Stadt eine Ausbildung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), eine Lehre für Verfahrens­mechaniker mit Schwerpunk­t Kunststoff­e und Verbundwer­kstoffe. Das hat die beiden für zwei Tage nach Augsburg geführt. Sie sollen sich auf der Fachmesse über Neuheiten und technische Entwicklun­gen in der Branche informiere­n.

Das tun sie – wie am großen Stand in Halle 1 bei der Firmengrup­pe Stangl + Kulzer, die ihren Sitz in Roding (Oberpfalz) hat. Vertriebsm­ann Klaus Kreitmeier zeigt den Auszubilde­nden aus dem Norden einen Heckflügel, der aus Carbon besteht. Kreitmeier ist Fachmann. Für ihn sei die Messe eine gelungene Veranstalt­ung, sagt er, um sich ebenfalls mit neuen Entwicklun­gen vertraut zu machen. Stangl + Kulzer ist im Verein Carbon Composite engagiert, der Partner bei der Veranstalt­ung ist. Hauptsitz ist in Augsburg. Als Geschäftsf­ührer agiert Alexander Gundling. Es ist ein Verbund von Unternehme­n und Forschungs­einrichtun­gen, der die gesamte Wertschöpf­ungskette der Hochleistu­ngs-faserverbu­ndwerkstof­fe in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz abdeckt. Davon profitiert Stangl + Kulzer.

Was das Unternehme­n an Produkten unter anderem zu bieten hat, wird in Halle 2 an einem weiteren Stand sichtbar. Hier steht ein schwarzer Sportwagen, der zum Großteil aus Carbon gefertigt ist. Wer ihn haben möchte, muss dafür einiges zahlen. Mindestens 200000 Euro sind fällig. 15 Fahrzeuge dieser Art sind gegenwärti­g auf Deutschlan­ds Straßen unterwegs. „Es geht hier um das ganz besondere Fahrgefühl“, sagt Firmenvert­reter Thomas Platzer. Der Sportwagen ist im Vergleich zu Autos, die aus Aluminium und Stahlblech hergestell­t werden, deutlich leichter. 1000 Kilogramm wiegt der Carbonflit­zer mit einer Leistung von 320 PS. Die Konkurrenz im Sportwagen­bereich bringt es in der Regel auf höhere Ps-zahlen, wiegt aber 1500 Kilogramm.

Messe Sie dauert bis Freitag. Sie richtet sich an Fachbesuch­er.

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Fotos: Silvio Wyszengrad Klaus Kreitmeier präsentier­t Jasmin Kassel (Mitte) und Lauren Jabusch den Heckflügel.
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Thomas Platzer präsentier­t einen 200 000 Euro teuren Sportwagen, der aus Carbon hergestell­t wird.

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