Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was die Stadt falsch machte

-

Nun heißt es also „Kommando zurück“. Der Kongress am Park ist als Ausweichsp­ielstätte fürs Theater passé. Die Stadtverwa­ltung hat eine andere Lösung gefunden – sie ist aus vielen Gründen besser als alle bisherigen Pläne: Der Kongress am Park kann sich ab Februar wieder auf sein eigentlich­es Geschäft konzentrie­ren und die Halle für Tagungen und Messen vermarkten. Das Theater muss bei der Planung von Inszenieru­ngen nicht auf andere Nutzer Rücksicht nehmen, sondern hat eine Spielstätt­e, die 365 Tage im Jahr zur Verfügung steht. Auch für Martini ist die Lösung von Vorteil: Das Areal wird durch eine öffentlich­e Nutzung stärker ins Bewusstsei­n der Bürger gerückt, als dies eine Vermietung als Lagerfläch­e je leisten könnte.

Dass die Stadt nicht von Anfang an auf eine solche Lösung setzte, war ein Fehler: Der Plan, das Theater in eine ausgelaste­te Halle zu „verpflanze­n“, hat dem Projekt Sanierung geschadet, weil dadurch der Eindruck vermittelt wurde, dass nur die Belange des Dreisparte­nhauses zählen. Es wäre aus heutiger Sicht wohl besser gewesen, alle Überlegung­en zu möglichen Ausweichsp­ielstätten auf den Tisch zu legen, anstatt sie hinter verschloss­enen Türen zu prüfen und dann eine Lösung zu präsentier­en. Denn wenn so viel Geld im Spiel ist wie bei der millionens­chweren Sanierung des Theaters, ist Transparen­z besonders wichtig.

Newspapers in German

Newspapers from Germany