Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eine Zumutung für die Bahnkunden

- VON STEFAN KROG Nahverkehr skro@augsburger-allgemeine.de

Für die Verspätung­en, die Pendler auf der München-strecke aktuell fast täglich treffen, gibt es nicht

die Ursache. Es ist ein ganzes Bündel von Ursachen, die sich jetzt innerhalb weniger Tage zufällig zusammenge­ballt haben. Aus Sicht von frustriert­en Pendlern ist es gleichwohl eine Zumutung, was ihnen in den vergangene­n Tagen geboten wurde.

Jede Verspätung geht ihnen von ihrem aufgrund der Fahrzeit ohnehin schon knapp bemessenen Feierabend ab. Die Bahn muss darlegen, ob ein besseres Störfallko­nzept möglich ist. Die Nahverkehr­szüge aufs Ice-gleis zu schicken, ist grundsätzl­ich natürlich die richtige Entscheidu­ng, weil sonst der Nahverkehr zwischen Augsburg und München komplett zum Erliegen käme. Die Strecke Augsburg – München hat generell das Problem, eine der am dichtesten befahrenen Linien in ganz Deutschlan­d zu sein. Wenn es hier irgendwo hakt, dann entsteht daraus schnell ein richtiger Schlamasse­l mit weitreiche­nden Folgen für viele Reisende. Und weil der Fernverkeh­r Vorrang vor dem Nahverkehr hat, hat der Fuggerexpr­ess schnell das Nachsehen – ausgerechn­et mit den Pendlern als den treuesten Bahnkunden.

Wenn in vier Jahren der Fuggerexpr­ess neu ausgeschri­eben wird, muss sich der Freistaat auch darüber Gedanken machen, ob sich das Konzept mit den zusammenge­kuppelten Zügen (Triebwagen aus Donauwörth und Ulm werden in Augsburg zu einem Zug nach München vereinigt) bewährt hat. Es gibt Vorteile, doch die Probleme bei der Pünktlichk­eit sind auch offensicht­lich. Und auch die Notwendigk­eit von eigenen Nahverkehr­sgleisen in Richtung Norden und Westen ist offensicht­lich. Zumindest nach Westen stehen die Chancen gut. Wunder darf man sich aber nicht erhoffen: Der viergleisi­ge Ausbau nach München hat bisher auch nicht die erhoffte Fahrplanst­abilität gebracht.

Lohnend sind Verbesseru­ngen im Bahnverkeh­r aber in jedem Fall. Das s-bahn-ähnliche Konzept ist ein Erfolg. Seit 2007 stieg die Zahl der Fahrgäste auf der Strecke Augsburg – München beispielsw­eise um 43 Prozent. Es fahren tagsüber Züge im Halbstunde­ntakt. Mehr Pünktlichk­eit ist aber ein Muss.

Mehr Pünktlichk­eit ist ein Muss

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