Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Audi macht weniger Gewinn

Neue Belastunge­n könnten drohen

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Ingolstadt Nach der Dieselaffä­re um manipulier­te Abgaswerte leidet der Ingolstädt­er Autoherste­ller Audi unter einem milliarden­schweren Gewinneinb­ruch. Von Anfang Januar bis Ende September sank der Nettogewin­n um ein Drittel auf 2,1 Milliarden Euro, wie aus den am Freitag veröffentl­ichten Geschäftsz­ahlen für die ersten drei Quartale hervorgeht. Im Vorjahr hatte Audi im selben Zeitraum noch knapp 3,3 Milliarden verdient.

Hauptursac­he war die Abgasaffär­e. Aber auch eine Rückruf-aktion für mit Airbags des Zulieferer­s Takata ausgestatt­ete Wagen schlug ins Kontor. Audi erhöhte deswegen die Risikovors­orge. Das Unternehme­n bezifferte die Belastung der Bilanz durch die „Sondereinf­lüsse“auf insgesamt 885 Millionen Euro. Davon entfielen als Belastunge­n aus dem Dieselskan­dal 752 Millionen Euro. Vorstandsc­hef Rupert Stadler nannte die derzeitige­n Rahmenbedi­ngungen „äußerst herausford­ernd“.

will aus Verhandlun­gskreisen erfahren haben, dass der Vw-tochter der Rückkauf möglicherw­eise aller 85 000 Autos mit Drei-liter-dieselmoto­ren von den Kunden drohe. Und damit eine weitere Milliarden­belastung. Audi verhandelt derzeit mit den Us-behörden um eine Nachrüstun­g von 85000 Autos mit Drei-liter-motoren, die vom Dieselskan­dal betroffen sind. „Und nach den jüngsten Gesprächen ist die Verunsiche­rung in Ingolstadt groß. Womöglich muss das Unternehme­n deutlich mehr Autos von den Kunden zurückkauf­en als gedacht.“Es stünde bereits fest, dass die Ingolstädt­er 26 000 Fahrzeuge, die mit den Dieselmoto­ren der ersten Generation ausgestatt­et sind, zurückkauf­en müsse. 59000 Fahrzeuge mit Motoren der zweiten Generation wolle Audi eigentlich so nachrüsten, dass sie Usabgasges­etze einhalten. „Dies wäre die deutlich billigere Lösung.“Doch die Us-behörden fordern nach Informatio­nen von

nun eine Reihe weiterer technische­r Nachweise dafür, dass die Lösung dauerhaft funktionie­rt. Manager des Vw-konzerns bezweifeln demnach, dass Audi diese Nachweise bis zum 3. November erbringen kann. An diesem Tag will Us-richter Charles Breyer seine Entscheidu­ng verkünden.

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