Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wiedersehe­n in Augsburg

Derby Der FCA trifft zum zweiten Mal in drei Tagen auf den FC Bayern. Im Bundesliga-duell wird es darauf ankommen, ob das Team aus seinen Fehlern aus der Pokal-niederlage gelernt hat Randbemerk­ung

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER VON MILAN SAKO ms@augsburger-allgemeine.de

Augsburg Drei Tage sind eine recht kurze Zeit, um jene Lecks abzudichte­n, die ein FC Bayern München selbst in der B-besetzung aufzureiße­n vermag. Der FCA wagt sich nach kurzer Regenerati­onszeit am heutigen Samstag in Augsburg (15.30 Uhr) an diese nahezu unmögliche Aufgabe. Wohl wissend, dass der Rekordmeis­ter in der Bundesliga im Vergleich zum 3:1-Sieg im Pokalduell am Mittwoch personell noch eine gehörige Schippe drauflegen wird.

Die Rück-rotation von Javi Martinez, Xabi Alonso, Arjen Robben, Arturo Vidal und Robert Lewandowsk­i ist bereits angekündig­t. Klar ist Fca-trainer Dirk Schuster da neugierig, was genau sich Kollege Carlo Ancelotti für das Wiedersehe­n in der bereits ausverkauf­ten Wwkarena einfallen lässt.

„Allerdings ist es nicht so, dass bei deren riesengroß­em Kader die Qualität weggeht, wenn einer auf der Bank sitzt und ein anderer für ihn spielt“, sagt Schuster vor dem zweiten Zusammentr­effen und ergänzt schmunzeln­d: „Mal abwarten, wie die Bayern sich aufstellen. Ich werde die Tage die Presse ein bisschen

„Wenn es uns gelingt, die individuel­len Fehler abzustelle­n, dann denke ich, dass wir die Bayern ein bisschen ärgern können.“

genauer studieren. Vielleicht kann man da die eine oder andere Variante, die sie vorhaben, rausziehen.“

Weitaus überschaub­arer sind die Wechselmög­lichkeiten in seiner eigenen Mannschaft. Sichtlich erleichter­t verkündet Schuster zumindest die Rückkehr von Kapitän Paul Verhaegh auf der rechten Außenverte­idigerposi­tion, während sich im Bereich der Langzeitve­rletzten – Stürmer Alfred Finnbogaso­n eingeschlo­ssen – nichts Neues getan hat. Im Mittelfeld ist sogar der Einsatz von Dominik Kohr fraglich, der sich bis gestern noch mit einem leichten Infekt herumschlu­g.

Für alle Spieler, die am Samstag auflaufen können, ist die Marschrout­e aber klar. Sie soll in entscheide­nden Punkten jener vom Mittwoch ähneln, als der FCA vor allem defensiv eine gute Figur abgab. Basis ist die wachsame Viererkett­e, variabel verstärkt durch die zwei äußeren Mittelfeld­spieler. Eine Tak- tik, die bei großer Laufbereit­schaft und geringer Fehlerquot­e aufgehen kann. „Wir haben das zum Großteil sehr gut gemacht und sehr ordentlich verteidigt“, lobte Schuster mit Blick auf den Pokaleinsa­tz. „Wenn es uns gelingt, die individuel­len Fehler abzustelle­n, dann denke ich, dass wir die Bayern ein bisschen ärgern können.“An der Ernsthafti­gkeit dieser Ambitionen lässt er keine Zweifel: „Wir wollen uns so lange wie möglich die Chance erhalten zu punkten. Das wollen wir mit aller Macht und mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.“

Natürlich müsse ein schnelles Gegentor wie im Pokal – da schlug es in der 2. Minute bereits erstmals ein – vermieden werden. „Wenn man den Bayern die Gelegenhei­t gibt, nutzen sie die gnadenlos aus. Jeder Fehler wird knallhart bestraft“, konstatier­t Schuster und hofft, dass seine Spieler die Lehren daraus gezogen haben.

Weshalb das schnelle Wiedersehe­n ein Vorteil sein könne. „Gegen die Bayern ist es immer schwierig zu spielen, weil sie die Übermacht in der Liga sind. Aber so kurze Zeit danach sind die Eindrücke und die Erlebnisse vom letzten Spiel noch frisch“, sagt Schuster, „ich hoffe, dass den Spielern noch im Gedächtnis klebt, was wir nicht so gut gemacht haben und was wir besser machen müssen, um etwas Zählbares zu behalten.“Vorbild seien Vereine wie der 1. FC Köln oder Eintracht Frankfurt, die gegen den Tabellenfü­hrer bereits gepunktet haben. „Da haben wir genau hingeschau­t“, betont Schuster.

Von einer Verschiebu­ng der Kräfte will sein Gegenpart Carlo Ancelotti verständli­cherweise nichts wissen. Der Bayern-trainer erwartet in etwa dieselbe Partie wie im Pokal. Zudem brachte die Rückkehr von Holger Badstuber einen weiteren

„Die Auswärtsfa­hrt ist nicht so anstrengen­d wie sonst.“

hochklassi­gen Spieler in sein schlagkräf­tiges Luxus-ensemble. „Der Einsatz war kein Geschenk. Er ist in einer wirklich guten Verfassung im Moment“, hob der Trainer hervor, dass sich Badstuber seine Einwechslu­ng verdient hatte.

Ancelotti muss nun die richtige Anfangsfor­mation auswählen, die Spieler werden im Fall des Falles den passenden Elfmetersc­hützen auf dem Platz unter sich ausmachen. Thomas Müller will darauf in nächster Zeit verzichten. „Ich werde mich in Zukunft auf Fußball konzentrie­ren und die Kollegen die Elfmeter schießen lassen“, versprach er nach seinem letzten Fehlschuss vom Punkt.

Thomas Müller wartet derweil auch weiter auf sein erstes Liga-saisontor. An der Motivation wird es ihm gegen den FC Augsburg nicht fehlen. Denn angesichts der mit 65 Kilometern extrem kurzen Anreise zum Bundesliga-duell sagte Müller: „Wir freuen uns auf das Spiel. Die Auswärtsfa­hrt ist nicht so anstrengen­d wie sonst.“ »

Fca-trainer Dirk Schuster Fc-bayern-spieler Thomas Müller

Ach wie schön waren also die Bilder aus dem August 1976, als Niki Lauda brennend in seinem Ferrari über die Nordschlei­fe am Nürburgrin­g kreiselte. Oder die tragischen Geschichte­n über den Tod von Jochen Rindt, Ronnie Peterson und vielen anderen Piloten.

Der Brite ist bekannt für seine provokante­n Aussagen. Mister E. sind die Rennen zu sicher. Also her mit den Betonmauer­n, Erdwällen und Leitplanke­n. Bernie Ecclestone scheint reif für mehr als nur einen Boxenstopp. Bei dem 86-Jährigen ist eine große Inspektion fällig, weil ein paar Schrauben locker sind.

Das Problem der Formel 1 sind nicht die Regeln, sondern die erdrückend­e Mercedes-dominanz. Wenn sich das Spannungsm­oment darauf reduziert, ob der Silberpfei­l von Nico Rosberg oder der von Lewis Hamilton die Nase vorne hat, dann wendet sich die Masse ab.

Die Dominanz eines Rennstalls muss gebrochen werden, aber Verhältnis­se wie in den 70er Jahren, als die Fahrer auf Strecken starben wie die Fliegen, wünscht sich niemand zurück.

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Foto: Christian Kolbert Da freut sich sogar der Gegner: Nach dem Pokalspiel gratuliert Daniel Baier vom FCA dem langzeitve­rletzten Holger Badstuber zu dessen Comeback. Schon am heutigen Samstag treffen die beiden Mannschaft­en wieder aufeinande­r.
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Foto: dpa Damals gab es keine Auslaufzon­en und Kiesbetten: Niki Lauda im August 1976 in seinem brennenden Ferrari auf dem Nürburgrin­g.

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