Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wann bricht der Vulkan aus?
Formel 1 Das Duell Hamilton gegen Rosberg verläuft entspannter als befürchtet – noch
Mexiko-stadt Insbesondere auf den letzten Kilometern der spannenden Wm-entscheidung zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton ist Mercedes-motorsportchef Toto Wolff auf der Hut. Eine Eskalation auf dem Asphalt kurz vor der Wmkrönung eines seiner Fahrer soll es auf keinen Fall geben. „Es gibt keine psychologische Kriegsführung, wie wir sie in den vergangenen Jahren gesehen haben. Sie sind beide in guter Stimmung, ich bin aber immer skeptisch“, sagte Wolff. „Ich warte darauf, ob das ein Vulkan ist, der ausbricht oder nicht.“
Wolff weiß mittlerweile genau, was er von seinem Formel-1-fahrerduo der Spitzenklasse zu erwarten hat. Im positiven wie im negativen Sinne. Eine gewisse Grauzone bei den Silberpfeilpiloten Rosberg und Hamilton gibt es gleichwohl. Denn schon an diesem Sonntag (20 UHR/RTL und könnte beim drittletzten Grand Prix der Saison auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez die Wm-entscheidung fallen.
Der Wm-führende Rosberg und sein ärgster Verfolger Hamilton werden sich wieder nichts schenken. Eine Portion Kompromisslosigkeit gehört zu einem Formel-1-fahrer einfach dazu. Einen Ausfall, etwa nach einem direkten Duell, wollen natürlich beide unbedingt vermeiden. „Natürlich ist sie intensiv“, sagte Rosberg über die gegenwärtige Rivalität mit Hamilton. „Zugleich gibt es seit Jüngstem aber auch eine Seite des Easygoings.“
Mehr zum Binnenklima der ehemaligen Kartkumpel wollte der Deutsche aber dann nicht verraten. Der Fokus liegt auf seiner eigenen Leistung. „Ich versuche, mein Ding durchzuziehen und das beste Resultat herauszuholen“, sagte Rosberg. Hamilton denkt genauso. Ein Weltmeister muss so denken. In einer explosiven Fahrerpaarung bleiben dann auch Kollisionen nicht aus. Man denke nur an den Grand Prix von Belgien im August 2014. In Spa kam es zur ersten entscheidenden Berührung beider Piloten, als Rosberg dem Briten ins Auto fuhr und ihm einen Reifen aufschlitzte.
Um die vorerst wieder zum Teamfrieden gefundenen Kontrahenten zu maßregeln oder ihnen mal zu schmeicheln – dafür ist auch Wolff als Teamchef da.