Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kostentransparenz ist nötig E
s hat sich nichts geändert: Die Baukosten der Theatersanierung sind weiterhin mit 186,3 Millionen Euro beziffert – mit Kostenpuffer. Dass zusätzliche Ausgaben für Archäologie und Interim anfallen, war bekannt. Eine erste Kostensteigerung für die Zwischenlösungen ist schon aufgelaufen. Erstmals in Zahlen ausgewiesen von der Stadt ist in der Gesamtschau die zu erwartende Zinsbelastung. Wer intensiv im Finanzthema drin ist, für denjenigen kommen die bekannt gewordenen 211,5 Millionen nicht überraschend. Der Bürger mag sich wundern, wie schnell jetzt der Sprung über die 200-Millionen-euro-marke genommen wird. Noch immer gilt aber auch, dass der Freistaat sich mit über 105 Millionen Euro beteiligt – eine extrem hohe Förderung. Die Zustimmung für die Sanierung ist bei den Augsburgern gegeben. So ist das gescheiterte Bürgerbegehren zu interpretieren. Die Stadt kann das gigantische Projekt umsetzen. Dies alles geht nur mit dem Geld der Steuerzahler. Kostentransparenz spielt insofern eine zentrale Rolle. Die Stadt ist hier in der Pflicht. Vorweg: Die Initiatoren des Bürgerbegehrens haben am Tag der Stadtratsentscheidung ihre Niederlage eingeräumt. In einer Erklärung der Initiative wird jedoch auf den Kostenfaktor Bezug genommen. Darin heißt es: „Wir werden die Planungen und Überlegungen für die neue Theaterlandschaft weiter kritisch verfolgen, insbesondere weil nach den neuesten Verlautbarungen die Kosten in dieser frühen Phase bereits lautlos um 14 Millionen Euro auf nunmehr schon 200 Millionen Euro gestiegen sind.“Gemeint sind die Zinsen. Nicht eingerechnet seien alle Kosten für die Interimsspielstätten und der zu erwartende Einnahmeverlust beim Theater, heißt es.
Aufgeführt wird seitens der Initiative zudem eine Millioneninvestition der Stadtwerke, die von den Sanierungskritikern in Verbindung mit der Theatersanierung gebracht wird. Es geht um die Investitionen in das Gaswerk, das dem Theater zunächst als Ausweichspielstätte dient. Für einen ersten Bauabschnitt, der aber nicht allein auf die Bedürfnisse des Theaters ausgerichtet ist, sind 23 Millionen Euro veranschlagt. Die Sanierungskritiker verweisen auf den rund 50 Millioneneuro-invest „der eigentlich nicht für einen Kulturbetrieb zuständigen Stadtwerke“.