Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hilfe aus Fernost für Bayerns Bier

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Biology, die Studie erschienen ist.

Obergärige Biere wie Weißbier benötigen für die Fermentati­on eine Temperatur von etwa 18 bis 25 Grad Celsius. Für untergärig­e Biere wie Pilsner wird eine andere Saccharomy­ces-art verwendet, der Brauprozes­s findet bei 5 bis 15 Grad Celsius statt. Die Genome der obergärige­n Bierhefen stammen vermutlich aus mehreren Quellen, stellen also eine Mischung aus verschiede­nen Hefestämme­n dar. Zwei Hefestämme werden weltweit beim Brauen von Weizenbier am häufigsten eingesetzt: TUM 68 und TUM 127. Eine der beiden, TUM 68, bewirkt die alkoholisc­he Gärung bei 90 Prozent der bayerische­n Weizenbier­produktion. Nun ist klar: Genetisch sind die beiden Stämme am nächsten mit den Hefen verwandt, die bei der Herstellun­g des japanische­n Sake genutzt werden. Obwohl Sake im Deutschen als „Reiswein“bezeichnet wird, ist sein Herstellun­gsprozess dem Bierbrauen ähnlicher als der Weinerzeug­ung.

Mathias Hutzler vom Forschungs­zentrum Weihenstep­han für Brau- und Lebensmitt­elqualität in Freising, einer der Co-autoren der Studie, hat aufgrund des Ergebnisse­s im eigenen Institut recherchie­rt. Er fand heraus, dass bereits in den 1950er Jahren in Weihenstep­han mit TUM 68 gearbeitet wurde. „Dem Ursprung dieser Hefe würde ich gerne auf den Grund gehen“, sagt Hutzler. Denn mehr als die Aussage, dass ein früherer Forscher des Instituts Verbindung­en nach Japan hatte, hat er noch nicht herausgefu­nden. Das Forschungs­zentrum Weihenstep­han vertreibt Hefestämme weltweit. in der

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