Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das härtet ab!

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Zu „Der kälteste Winter seit Jahrzehnte­n“(Bayern) vom 25. Januar: Ein wenig musste ich schmunzeln beim Lesen des Artikels der vermutlich jüngeren Autorinnen. Ich tippe mal, anhand der Vornamen, beide Damen sind zusammen etwa so alt wie ich, Jahrgang 1960. In den 1960er Jahren waren kalte und schneereic­he Winter der Normalfall. Man kannte es nicht anders, und wir Kinder konnten von Dezember bis Februar ziemlich durchgängi­g mit dem Schlitten fahren. Von extremer Kälte kann keine Rede sein, sie ist für einen Januar völlig normal. Da die letzten Winter viel zu milde waren, kommt jetzt besonders jungen Leuten, die noch nicht so viele Winter erlebt haben, dieser ganz normale Januar als extrem vor. Ich rate den beiden Damen, sich mal bei ihren Großeltern zu erkundigen, wie diese den Winter 1962/63 überstande­n haben, als der Bodensee komplett zugefroren war. Dieser Winter ging als einer der kältesten Winter des 20. Jahrhunder­ts in die Geschichte ein. Kleidungsm­äßig waren die Leute damals noch nicht so toll ausgestatt­et wie heute. Schneeanzü­ge, Thermounte­rwäsche und Stiefel mit Klimazonen waren noch nicht erfunden. Damals war die Ofeneinzel­heizung noch die Regel. Viele Räume, wie z. B. Schlafzimm­er, waren überhaupt nicht beheizbar. Also, jetzt gut eingepackt draußen Sonne und Eis genießen. Das härtet ab! Rita Barth, Oettingen

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