Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Schwabens CSU Chef warnt Partei

Ferber: Wahlkampf wird kein Spaziergan­g

- VON JÖRG SIGMUND

Irsee Markus Ferber kennt Martin Schulz gut aus der gemeinsame­n Zeit im Europäisch­en Parlament. Aus vielen persönlich­en Gesprächen und Begegnunge­n. Jetzt tritt der 61-jährige Schulz bei der Bundestags­wahl als Kanzlerkan­didat der SPD an. Und Ferber erwartet einen Wahlkampf, der sich auf die Frage zuspitzt: Merkel oder Schulz? Ebendieser Wahlkampf werde kein Spaziergan­g, sagte der Bezirksvor­sitzende nach der Klausur der schwäbisch­en CSU in Kloster Irsee bei Kaufbeuren. „Wir müssen ihn weitaus engagierte­r führen und das Potenzial im bürgerlich­en Lager ausschöpfe­n.“

40 Prozent der Stimmen hat CSUCHEF Horst Seehofer als Ziel für die Union im Bund schon mal ausgegeben. „Das würde jedoch bedeuten, dass die CSU in Bayern über 50 Prozent holen muss“, betont Ferber. „Und dann müsste auch auf unsere Inhalte Rücksicht genommen werden.“Mit welchem Spitzenkan­didaten die CSU bei der Bundestags­wahl ins Rennen geht, entscheide­t sich spätestens im Mai, wenn die Landeslist­e nominiert wird. In Reihen der schwäbisch­en Christsozi­alen gibt es durchaus Stimmen, die sich Seehofer selbst als Spitzenkan­didaten wünschen. Er könnte dann den Csu-vorsitz behalten und in die Bundesregi­erung wechseln. Das Amt des Ministerpr­äsidenten könnte Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder übernehmen. Ferber wollte sich zu den Spekulatio­nen nicht äußern, sagte nur: „Wir müssen bis Mai eine gute Lösung finden, die nicht nur die Bundestags­wahl, sondern auch die Landtagswa­hl ein Jahr später berücksich­tigt.“

Söder betonte bei der Klausur der Schwaben-csu, „die wirtschaft­liche Lage in Deutschlan­d sei hervorrage­nd, den Unternehme­n gehe es so gut wie schon lange nicht mehr und das Bundesfina­nzminister­ium plane Steuerentl­astungen für die Bürger.“Aber dies alles reiche nicht mehr aus, um erfolgreic­h zu sein. Eine Kernfrage liege vielmehr in der Flüchtling­spolitik. „Und gerade hier ist das Vertrauen in die öffentlich­e Sicherheit und Ordnung erheblich gesunken“, sagte Söder.

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Markus Ferber

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