Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Von „Alien“bis „Harry Potter“– John Hurt ist tot
Nachruf Sein Gesicht dürfte jeder Kinogänger kennen. Vor allem eine Szene macht den britischen Schauspieler unvergesslich
London Auf der Leinwand starb der britische Schauspieler John Hurt ungezählte Tode. Legendär die Szene aus dem Science-fiction-horrorfilm „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“von 1979: In der wird er als Weltraumoffizier Kane Opfer eines außerirdischen Parasiten, der schließlich durch seinen Brustkorb bricht. Die Szene schrieb Filmgeschichte.
Der zwei Mal für den Oscar nominierte John Hurt war der Mann für die Nebenrollen – ein großer Schauspieler mit einer über 50-jäh- rigen Karriere, zu sehen in mehr als 120 Kino- und Fernsehfilmen. Sie lesen sich wie eine Liste mit dem Titel: „Muss man gesehen haben“.
Seine wohl bekannteste Rolle, die des schwer entstellten Mannes John Merrick, spielte er 1980 in David Lynchs „Der Elefantenmensch“. Einem jüngeren Publikum wurde er vor allem als Zauberstabmacher Mr. Ollivander aus „Harry Potter“bekannt. Oder aus der „Doctor Who“.
Der die Gabe schrieb, Hurt habe gehabt, allen Filmen, an denen er beteiligt war, „Tiefe und Struktur“zu verleihen. Derzeit ist er im Kino-film „Jackie“über die Us-präsidentengattin Jacqueline Kennedy zu sehen.
John Hurt hinterlässt zwei Söhne und seine Frau, mit der er in vierter Ehe verheiratet war. Sie teilte am Samstag mit, die Welt werde fremd wirken ohne ihn, er sei der „vornehmste aller Gentlemen“gewesen – Hurt erlag im Alter von 77 Jahren einem Krebsleiden, und zwar nach Angaben seiner Witwe bereits am vergangenen Mittwoch in seinem Zuhause in der ostenglischen Grafschaft Norfolk. „Ich bin so traurig zu hören, dass der immens talentierte und zutiefst geliebte John Hurt gestorben ist“, twitterte „Potter“-autorin J.K. Rowling.
2015 war Hurt von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen worden. Im selben Jahr sagte er, dass er an einem frühen Stadium von Bauspeicheldrüsenkrebs leide. Angst davor, zu sterben, hatte er allerdings nicht. Das erklärte er zumindest in einem Interview mit dem britischen Magazin