Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburg hat eine besondere Verantwortung E
s ist traurig aber wahr: In der Stadt ist heute oft ein größerer Artenreichtum von Tieren und Pflanzen zu finden als auf dem Land. Gerade die intensive Landwirtschaft mit viel Düngemitteln und Monokulturen macht vielen Tierarten zu schaffen – nicht nur Vögeln, sondern auch Bienen oder Schmetterlingen.
Augsburg hat mit seinen großen Naturschutzgebieten und innerstädtischen Parks eine große Chan- ce. Es kann gerade bedrohten heimischen Arten einen guten Lebensraum bieten. Diese Chance muss aber auch genutzt werden. Unverzichtbar ist eine gute Vernetzung und Pflege wichtiger Naturflächen. Das städtische Amt für Grünordnung leistet dabei insgesamt gute Arbeit. Schon unter dem früheren Amtsleiter Kurt R. Schmidt begann die Ökologie Beachtung zu finden. Bis heute spielt sie eine wichtige Rolle bei der städtischen Grün- pflege. Augsburgs großer Artenreichtum braucht aber auch konsequenten Schutz, denn der Siedlungsdruck nimmt gerade stark zu. Aktuell droht der letzte Rest der Alten Flugplatzheide in Haunstetten mit über 80 bedrohten Arten durch eine teilweise Wohnbebauung des Freistaates endgültig zerstört zu werden. Das ist der falsche Weg. Die Stadt hat es in der Hand, dieses wertvolle Stück Natur zu retten. Noch ist es nicht zu spät. Großstadt vorkommen, große Seltenheit.
Allerdings ist der Wittelsbacher Park auch so gestaltet, wie es sein sollte. „Er wurde 1886 gegründet und damals schon sehr vorausschauend geplant“, sagt Trapp. Dort gibt es viele verschiedene Lebensräume, in denen sich Vögel oder auch Fledermäuse wohlfühlen. Dort stehen auch noch große alte Bäume mit Höhlen und Astlöchern, die der Waldkauz mag.
Interessant ist aus Sicht der Vogelschützer, dass Wildtiere in der Stadt auch mit einer engen Nachbarschaft zu Menschen gut zurechtkommen, wenn ihr Lebensraum stimmt. „Wenn die Leute auf den Wegen bleiben, fühlen sie sich nicht gestört und lassen sich gut beobachten“, sagt Trapp.
Eine möglichst ökologische Gestaltung und Pflege wünschen sich die Vogelschützer auch in anderen Bereichen der Stadt. Einige neue Grünanlagen wie der Sheridan-park seien sehr gelungen, sagen sie. Nachholbedarf sehen sie aber noch in den historischen Wallanlagen oder im Neubaugebiet an der Friedrich-ebert-straße.
Meldung Wer Waldkäuze hört, kann den Standort dem Vogelschutzbund via E Mail an eulen.augsburg@lbv.de mitteilen.
Den typischen Ruf des Waldkauzes kann man sich im Internet auf fol gender Webseite anhören: www.wiki.lbv.de/waldkauz