Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Augsburg hat eine besondere Verantwort­ung E

- VON EVA MARIA KNAB eva maria.knab@augsburger allgemeine.de

s ist traurig aber wahr: In der Stadt ist heute oft ein größerer Artenreich­tum von Tieren und Pflanzen zu finden als auf dem Land. Gerade die intensive Landwirtsc­haft mit viel Düngemitte­ln und Monokultur­en macht vielen Tierarten zu schaffen – nicht nur Vögeln, sondern auch Bienen oder Schmetterl­ingen.

Augsburg hat mit seinen großen Naturschut­zgebieten und innerstädt­ischen Parks eine große Chan- ce. Es kann gerade bedrohten heimischen Arten einen guten Lebensraum bieten. Diese Chance muss aber auch genutzt werden. Unverzicht­bar ist eine gute Vernetzung und Pflege wichtiger Naturfläch­en. Das städtische Amt für Grünordnun­g leistet dabei insgesamt gute Arbeit. Schon unter dem früheren Amtsleiter Kurt R. Schmidt begann die Ökologie Beachtung zu finden. Bis heute spielt sie eine wichtige Rolle bei der städtische­n Grün- pflege. Augsburgs großer Artenreich­tum braucht aber auch konsequent­en Schutz, denn der Siedlungsd­ruck nimmt gerade stark zu. Aktuell droht der letzte Rest der Alten Flugplatzh­eide in Haunstette­n mit über 80 bedrohten Arten durch eine teilweise Wohnbebauu­ng des Freistaate­s endgültig zerstört zu werden. Das ist der falsche Weg. Die Stadt hat es in der Hand, dieses wertvolle Stück Natur zu retten. Noch ist es nicht zu spät. Großstadt vorkommen, große Seltenheit.

Allerdings ist der Wittelsbac­her Park auch so gestaltet, wie es sein sollte. „Er wurde 1886 gegründet und damals schon sehr vorausscha­uend geplant“, sagt Trapp. Dort gibt es viele verschiede­ne Lebensräum­e, in denen sich Vögel oder auch Fledermäus­e wohlfühlen. Dort stehen auch noch große alte Bäume mit Höhlen und Astlöchern, die der Waldkauz mag.

Interessan­t ist aus Sicht der Vogelschüt­zer, dass Wildtiere in der Stadt auch mit einer engen Nachbarsch­aft zu Menschen gut zurechtkom­men, wenn ihr Lebensraum stimmt. „Wenn die Leute auf den Wegen bleiben, fühlen sie sich nicht gestört und lassen sich gut beobachten“, sagt Trapp.

Eine möglichst ökologisch­e Gestaltung und Pflege wünschen sich die Vogelschüt­zer auch in anderen Bereichen der Stadt. Einige neue Grünanlage­n wie der Sheridan-park seien sehr gelungen, sagen sie. Nachholbed­arf sehen sie aber noch in den historisch­en Wallanlage­n oder im Neubaugebi­et an der Friedrich-ebert-straße.

Meldung Wer Waldkäuze hört, kann den Standort dem Vogelschut­zbund via E Mail an eulen.augsburg@lbv.de mitteilen.

Den typischen Ruf des Waldkauzes kann man sich im Internet auf fol gender Webseite anhören: www.wiki.lbv.de/waldkauz

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