Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gutachter untersucht den zusammenge­stürzten Kran

Lechhausen Während der Kranführer mit Quetschung­en und einem offenen Bruch im Krankenhau­s liegt, wird nach der Ursache des Unfalls gesucht. Warum der Rettungshu­bschrauber aus Ulm nach Augsburg flog

- VON INA KRESSE Foto: Silvio Wyszengrad

Wie konnte der zwölf Meter hohe Portalkran auf dem Werksgelän­de einer Firma in Lechhausen am Dienstagmo­rgen plötzlich zusammenbr­echen? Bislang ist die Ursache des Unfalls, bei dem der 56 Jahre alte Kranführer aus Augsburg schwer verletzt wurde, noch nicht geklärt. Ein Tüv-gutachter wurde auf Anweisung der Staatsanwa­ltschaft eingesetzt.

Die Polizei hatte zunächst berichtet, dass ein technische­r Defekt an Befestigun­gsbolzen die Ursache für den spektakulä­ren Unfall sein könnte. Dies bedürfe aber noch der weiteren Abklärung. Ein Gutachter des TÜV soll jetzt die Baumaschin­e untersuche­n. Es könne allerdings dauern, bis das Gutachten vorliege, sagt Polizeispr­echerin Manuela Ambrosch auf Anfrage. Ob und inwieweit gegebenenf­alls Unfallverh­ütungsoder sonstige Vorschrift­en missachtet wurden, ist Gegenstand der polizeilic­hen Ermittlung­en. Die Firma selbst wollte sich zu dem Unfall nicht äußern.

Der Kranführer liegt mit schweren Verletzung­en im Klinikum. Er hat laut Polizei nicht nur einen offenen Unterschen­kelbruch, sondern auch Quetschung­en erlitten. Wahrschein­lich hatte der Mann aber noch Glück im Unglück. Der Unfall hätte für ihn wohl weitaus schlimmer ausgehen können. Vorsichtsh­alber wurde am Dienstag auch ein Rettungshu­bschrauber zur Unfallstel­le beordert. Man wusste zunächst nicht, wie schlimm es um den Mann bestellt war. Der Hubschraub­er kam vom Bundeswehr­krankenhau­s Ulm. Dafür gab es einen simplen Grund, wie Christian Linke von der Integriert­en Leitstelle am Tag danach erklärt: „Der Augsburger Rettungshu­bschrauber war zu der Zeit ebenfalls im Einsatz. In einem solchen Fall schauen wir nach dem nächsten einsatzber­eiten.“Der Helikopter konnte jedoch unverricht­eter Dinge wieder abfliegen.

Der Unfall auf einem Werksgelän­de im Mühlmahdwe­g hatte sich gegen neun Uhr ereignet. Bei Verladearb­eiten war der Portalkran plötzlich umgekippt. Der Mann stürzte mitsamt der Führerkabi­ne mehrere Meter in die Tiefe. Die Kabine wurde zwischen dem Kran und einem darunter stehenden Fahrzeug mit geladenen Betonplatt­en auf einer Höhe von fünf Metern eingeklemm­t. Der Kranführer wurde ebenfalls in seinem Führerhaus eingeklemm­t. Seine Rettung war nicht leicht. Die Berufsfeue­rwehr rückte extra mit ihren Höhenrette­rn an. Diese konnten den Schwerverl­etzten zum Glück über die Drehleiter erreichen. Nach der medizinisc­hen Erstversor­gung wurde der Mann mit hydraulisc­hem Gerät aus der Kabine befreit. Er sei die ganze Zeit über ansprechba­r gewesen.

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Zu dem Kran Unfall auf einem Werksgelän­de in Lechhausen musste ein Rettungshu­b schrauber aus Ulm gerufen werden.

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