Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mehr rausholen aus einer Kilowattstunde
Energiedialog Schwaben diskutierte Wege, wie die Energiewende gelingen kann
VON BIRGIT WALDMANN
„Klimaschutz durch Energiewende – Wie sinnvoll ist der deutsche Alleingang?“so lautete die Fragestellung beim vierten Energiedialog Schwaben am vergangenen Donnerstag in der Handwerkskammer (HWK) für Schwaben. Zahlreiche Fachleute der Energiebranche gingen vor rund 350 Gästen aus Wirtschaft, Politik und den Kommunen sowie interessierte Bürger in Vorträgen und Diskussionen dieser Frage nach. Denn auch, wenn die Energiewende voranschreitet und Deutschland beim Ausbau für erneuerbare Energien seine Ziele sogar übererfüllt, gibt es beispielsweise bei der Senkung des Stromverbrauchs und dem Klimaschutz Nachholbedarf. Der Energiedialog thematisierte Fragen wie: Welche Chancen bietet der Weltklimavertrag von Paris und damit Deutschlands Klimaschutzplan 2050 oder wie sieht ein finanzierbarer und effizienter Weg zu mehr Klimaschutz aus? Vorschläge wie, ob die Energiewende europäisiert werden soll und wie ein damit verbundener Energiemarkt der Zukunft aussehen könnte kamen ebenso zur Sprache, wie was das konkret für Wirtschaft, Kommunen und Bürger in unserer Region bedeuten würde. Den Auftakt der Veranstaltung übernahmen dieses Jahr erstmals drei gut besuchte Fachpanels mit interessanten Praxisbeispielen aus der Region. So ging es in einem Vortrag um intelligente Speicherlösungen wie Batteriespeicher oder Wärmespeicher. an sich arbeiten. Von Weizsäcker forderte eine „Entgierung“, ein Begriff, den seine Frau Christine prägte und mit dem er die Zuhörer zum Schmunzeln brachte. Energiewende zu beteiligen. Sven Harmeling sensibilisierte die Zuhörer dafür, dass die Klimaziele für 2022 in Deutschland nicht erreicht würden, was unter anderem auch daran liege, dass es kein Gesetz dazu gibt. In anderen Ländern schon, sogar Entwicklungsländer zögen teilweise an uns vorbei. Dr. Ralf Bartels erinnerte daran, dass die Energiewende auch Arbeitnehmer und ihre Arbeitsplätze, beispielsweise im Kohlebergbau, betrifft. Sie müsse man ins Boot holen und beteiligen. Auch könnten von dort Ideen zum Energie sparen kommen. Gleichzeitig müsse man der Innovationskraft großer Unternehmen vertrauen und ihre Investitionsbereitschaft in neue, effizientere
Maschinen erhöhen. Für alle diese Ziele, da waren sich die Diskutanten einig, sei mehr Transparenz in der Energiewende nötig. Beispielsweise, wenn es darum geht, den aktuellen Stromverbrauch im Haushalt oder Unternehmen darzustellen. Nur so würde die Dringlichkeit einer Energiewende auch jedem deutlich. Moderatorin Ursula Heller schaffte es nach dieser kontroversen Diskussion geschickt, den Zuhörern das Wort zu geben. Die nutzten die Gelegenheit rege bevor es zum lockeren Get-together im Foyer überging.
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