Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Von Weizsäcker bewies Pragmatism­us. Das kann man auch als Wirtschaft ler unterschre­iben.“

- Gast Hans Ulrich Embacher, Vorstand der Georg Haindl Wissenscha­ftsstiftun­g

Die Energieeff­izienz stand in einem weiteren Fachpanel im Mittelpunk­t. Gefragt wurde: Wie kann durch sinnvolles Energieman­agement im Unternehme­n der Stromverbr­auch optimiert und die Kosten gesenkt werden? Ein gutes Beispiel lieferte dafür das Pilotproje­kt „Green Factory Allgäu“, mit dem im Unterallgä­u klimaneutr­al produziert wird. Schließlic­h drehte sich in einem dritten Panel alles um alternativ­e Wärme- und Kälteverso­rgung beispielsw­eise mit Pellets oder Erdgas. Die Hauptveran­staltung läutete Hans-peter Rauch, Präsident der Handwerksk­ammer für Schwaben, ein. Er wies unter anderem darauf hin, dass trotz wachsender Wirtschaft der Energiebed­arf zwischen 1990 und 2015 in Deutschlan­d zwar abnahm, der Co2-ausstoß aber weltweit anstieg. Sein Appell an die Gäste: Es gibt noch viel zu tun, Erfinderge­ist in Handwerk und Industrie seien gefragt. Charmant übergab anschließe­nd Moderatori­n Ursula Heller vom Bayerische­n Rundfunk das Wort an Keynote Speaker Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker. Der Naturwisse­nschaftler ist ein Vordenker der Energie- und Ressourcen­wende und drängt seit Jahrzehnte­n zu mehr Umweltund Klimaschut­z – und die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie. Er fasziniert­e sein Publikum mit herausford­ernden Aussagen. So hätten die Menschen auf die Fragen zur Energiewen­de die falschen Antworten. Seiner Meinung nach ist auch das Wort „Alleingang“zu negativ besetzt. Das Erneuerbar­e Energienge­setz (EEG) beispielsw­eise wurde im Jahr 2000 gegen Widerständ­e durchgeset­zt. Jahre später feierten es auch ehemalige „Gegner“als Erfolg. Damit wollte er sein Publikum ermuntern, durchaus auch einmal Alleingäng­e zu wagen. Er forderte auch eine neue technische Revolution in allen Energieber­eichen. Steigende Kosten durch die Energiewen­de könnten nicht – wie bisher üblich – durch eine wachsende Wirtschaft ausgeglich­en werden. Das wäre der falsche Weg. Lösung sei eine Steigerung der Energieeff­izienz. „Aus einer Kilowattst­unde muss mehr herausgeho­lt werden.“Gleichzeit­ig warnte er: Effizienzs­teigerung bedeute nicht unbedingt Klimaschut­z. Denn meist sinken damit die Kosten für Energie und der Verbrauch nimmt wieder zu. Dieser sogenannte Reboundeff­ekt müsse durchbroch­en werden. Er gab dazu auch zu bedenken, dass nur teure Energie den Erfinderge­ist in den Unternehme­n beflügelt. Und: Der Mensch müsse auch

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Foto: Peter Fastl Die Referenten der Fachpanels (von links): Heike Reumann, Andreas Müller, Anton Asam, Jens Dammer, Karl Heinz Viets, Oliver Schober, Johannes Gösling und Bernhard Rindt.
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Foto: Andreas Lode Heike Reumann (Lechwerke AG) war Referentin im Panel 2, bei dem es um Energieeff­izienz im Unternehme­n durch Digitalisi­erung ging. Sie zeigte auf, wie man den Verbrauch opti miert und die Kosten senkt.
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Foto: Peter Fastl Hauptredne­r war Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker. Dr.

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