Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wurm verzichtet: Jetzt ist der Weg für Heinrich frei
Landtagswahl Die Würfel bei der SPD sind früh gefallen. Was den Referenten bewegt, in Augsburg zu bleiben
Die SPD dürfte ihre Kandidatin im Stimmkreis Augsburg-ost für die Landtagswahl im Herbst 2018 frühzeitig gefunden haben: Es ist die Vorsitzende der Stadtratsfraktion, Margarete Heinrich. Die 51-Jährige, die seit 2002 dem Stadtrat angehört, hat ihre Ambitionen schon länger öffentlich angemeldet. Lange Zeit galt Ordnungsreferent Dirk Wurm als möglicher Gegenkandidat. Auch ihm wurden Ambitionen nachgesagt, zumal er bereits einmal im Jahr 2012 den Versuch unternommen hatte, als Kandidat anzutreten. Damals scheiterte Wurm knapp gegen den damaligen Abgeordneten Linus Förster.
Dieses Mal kommt jedoch der klare Verzicht von Wurm auf eine Kandidatur. Er hat sich offiziell gegenüber der Partei erklärt: „Nachdem viele Genossinnen und Genossen in den letzten zwei Monaten auf mich zugekommen sind, um diese Frage mit mir zu diskutieren, habe ich meine Entscheidung getroffen: Ich bleibe Ordnungs- und Sportreferent und bewerbe mich nicht als Landtagskandidat.“Gegenüber unserer Zeitung betont Wurm, dass er mit der Spd-führung ebenfalls intensive Gespräche geführt habe. Wäre Wurm Landtagsabgeordneter geworden, hätte er die Position des Referenten aufgegeben müssen. Die SPD, die gegenwärtig zwei Referenten stellt, hätte einen Ersatz benötigt. Dass die SPD aber auf den Referenten Wurm baut, ist von vielen Seiten aus der Partei zu hören. Im Bereich Ordnung, Gesundheit und Sport sei in der bisherigen Amtszeit von Wurm viel bewegt worden. Die Botschaft kam beim Referenten wohl an. Er sagt, dass er in seinen Themenfeldern noch viel für Augsburg bewegen wolle: „Es gibt genug Herausforderungen, die ich zusammen mit Partei und Fraktion in den nächsten drei Jahren und über die Kommunalwahl 2020 hinaus angehen und in konkrete Maßnahmen, wie bisher auch, umsetzen möchte. Daher ist und bleibt mein Platz in Augsburg.“Mit seinem Bekenntnis zur Referententätigkeit und dem damit ausgesprochenen Verbleib in Augsburg wird Wurm insofern auch wieder als möglicher Obkandidat der SPD gehandelt. Doch das ist Zukunftsmusik. Die Kommunalwahl ist im Frühjahr 2020.
Der Landtag wird im Herbst 2018 gewählt. Die SPD wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ihre Kandidaten für die beiden Stimmkreise nominieren. Im Stimmkreis Augsburg-west, zu dem auch Gersthofen und Neusäß zählen, gilt der Landtagsabgeordnete Harald Güller als gesetzt. Die Kandidatur im Stimmkreis Ost ist deshalb frei geworden, weil Linus Förster wegen einer Sexaffäre in Untersuchungshaft sitzt. Das Parteibuch hat der frühere Abgeordnete abgegeben.
Margarete Heinrich, die Tochter des verstorbenen langjährigen Spdlandtagsabgeordneten Horst Heinrich, steht für die Landtagskandidatur bereit: „Auf 15 Jahre kommunalpolitische Erfahrung lässt sich aufbauen.“Heinrich hat große Chancen, in den Landtag zu kommen.