Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein unendlich steiniger Weg
Jahrelang konzentrierte sich die Politik vor Ort sowie in München und Berlin darauf, die Diedorfer B-300-umfahrung nicht aus dem Bauprogramm des Bundes fallen zu lassen und die Bahn dazu zu bringen, nebenan ebenfalls zu investieren. Ohne Bahnausbau kein Straßenbau, lautete die Gleichung. Und die ist aufgegangen – zumindest auf dem Papier. Die Grundsatzbeschlüsse liegen nun vor, doch bis zur Umsetzung ist es noch ein unendlich steiniger Weg.
Denn die Pläne für die Straße (für die Bahn gibt es noch keine) versprechen, zwar die „Diedorfer Staufalle“zu entschärfen, gleichzeitig aber ängstigen sie Anwohner. Die fünf Kilometer lange Straße wird – und das gilt auch für den Neusässer Stadtteil Vogelsang – keine großräumige Entlastung, sondern nur eine Verlagerung der Blechlawine bringen sowie meterhohe Wälle, die die Ortschaften zerschneiden. Unter diesen Umständen vor Ort einen Konsens zu finden könnte am Ende noch schwerer fallen, als die Pläne in Berlin durchzupauken. Klar scheint: Das Bauamt muss sich bewegen. Der bisherige Vogelfriss-oder-stirb-fahrplan führt in die Sackgasse. Und damit könnte die Lösung des Problems doch wieder in den Hauptstädten liegen.