Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Gru mal zwei
Ich – Einfach unverbesserlich 3 Der Bösewicht hat einen Bruder. Sonst bleibt’s beim alten
Nach zwei Kino-, vielen Kurz-filmen und einem eigenständigen Minion-film ist diese Gru-selige Filmreihe längst Kult und Selbstläufer, aber jetzt leider im Ramschregal angekommen. Verdient, denn bei diesen Zeichentrick-geschichten lachten sich groß und klein gelb und scheckig. Was kann man noch besser machen bei einem „Unverbesserlichen“? So stellt sich nur noch die Frage, ob „Ich - Einfach unverbesserlich 3“mehr vom Gleichen oder auch was anderes bietet. Mit einem Zwillingsbruder für Gru ist tatsächlich mehr Gleiches im lustigen Spiel. Und noch mehr, was dem Film allerdings nicht gut tut.
Gru und Lucy werden beim Geheimdienst gefeuert. Grus Frust wird jedoch schnell von der Nachricht seines bislang unbekannten Zwillingsbruders Dru vertrieben. Der ist sehr reicher Schweinezüchter auf der unglaublich detailreich und bunt gezeichneten Insel Freedonia. Und möchte endlich wie der Bruder mal etwas Schurkiges tun. Dabei hat Gru seiner Lucy und den drei Adoptivtöchtern Margo, Edith und Agnes zuliebe die Seiten gewechselt. Fühlt sich allerdings vom retro-golden scheinenden Schurken-labor seines Vater sehr verführt. Und willigt ein, dem Verbrecher Balthazar Bratt den größten Diamanten der Welt wieder zurück zu stehlen.
Leider verläuft die Geschichte dabei schal. Zwar erleben die ausgezogenen Minions mit ihrer schwer verständlichen Fremdsprache wieder ein Abenteuer samt Knastausbruch und Grus kleinste Ziehtocher darf auf Einhorn-jagd gehen, doch dieses Durcheinander verhindert einen lückenlosen Unterhaltungsfluss. „Ich – Einfach unverbesserlich 3“erweist sich als der schwächste Film der Gelben-serie und sogar öfter als langatmig. Das Beste dabei sind wieder die Minions und man freut sich auf ihren nächsten Solo-film. » Ich – Einfach unverbesserlich 3 (1 Std. 30 Min.), Animation, USA 2017 Wertung *****