Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wenn Männer-egos gekränkt sind

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de

Niki Lauda ist klug, scharfzüng­ig und geschäftst­üchtig. Sein Vermögen wird auf rund 200 Millionen Euro geschätzt. Er ist einer der reichsten Österreich­er. Den Wohlstand hat sich der 68-jährige Exrennfahr­er und Flugzeug-pilot auch in der hart umkämpften Luftfahrtb­ranche erworben. Hier zählt er wie der Franke Hans Rudolf Wöhrl und der gescheiter­te Air-berlin-gründer Joachim Hunold zu den Vorkämpfer­n für eine Liberalisi­erung des Marktes.

Alle drei Männer sind Haudegen, echte Typen eben, wie es sie heute in der leider oft glattgebüg­elten Manager-kaste viel zu selten gibt. Die drei Luftfahrt-pioniere haben Mumm. So legen sich Wöhrl wie jetzt auch Lauda mit der mächtigen Lufthansa an, die durch Übernahme der Filetstück­e von Air Berlin noch einflussre­icher werden will.

Dabei haben sich Lauda, Wöhrl und Hunold letztlich an der Kranichlin­ie die Zähne ausgebisse­n. Alle Versuche der drei Luftfahrtm­usketiere, der Lufthansa dauerhaft erfolgreic­h Konkurrenz zu machen, sind gescheiter­t. Treten sie nun aus verletztem Stolz gegen die deutsche Nummer eins nach? Sicher auch. Aber selbst wenn es um gekränkte Männer-egos geht, liegen Wöhrl und Lauda richtig: Es besteht die Gefahr, dass in Deutschlan­d die Vormacht der Lufthansa mithilfe der Bundesregi­erung noch größer wird. Den Preis dafür zahlen dann die Verbrauche­r in Form teurer werdender Flug-tickets.

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Foto: Ralf Lienert Niki Lauda übt Kritik an gung der Lufthansa. der Bevorzu

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