Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Nicht alles ist so rosig wie geschildert
Es ist erfreulich, wenn unsere schöne Stadt sich eines vermehrten Zuspruchs erfreut, zumal beim Sorgenkind Innenstadt. Dennoch sehe ich einige Dinge bei weitem nicht so rosig wie der Autor. Es ist nicht zu leugnen, dass viele lange in Augsburg ansässige Geschäfte schließen und es zunehmend schwierig wird, Nachmieter zu finden. Leerstehende Geschäfte tragen keineswegs zur Attraktivität bei.
Es ist mir auch völlig unverständlich, wie es die Stadtmarktlobby immer wieder schafft, um eine Verlängerung der Öffnungszeiten am Samstag herumzukommen. Es gibt dort schon lange keine sachlichen Argumente mehr und wenn einzelne Händler anbieten zu verlängern, werden sie vom Sprecher gedeckelt mit dem Hinweis, die meiste Ware stehe ja dann frei herum und könne gestohlen werden; der Stadtrat nickt immer brav dazu und die Diskussion ist vom Tisch.
Darüber hinaus verärgert es viele, dass der für viele Millionen aus Steuergeldern finanzierte umgebaute Königsplatz vom Schmuckstück zum Treffpunkt teils zwielichtiger Personen wurde, die dort ihre lautstarken Auseinandersetzungen austragen, ohne dass sie jemand dabei stört.
Wenn dann auch noch der Rathausplatz kaum begehbar ist, weil man Bierkästen, flankiert von großen Gruppen lautstarker am Boden lagernder Jugendlicher, ausweichen muss, macht das unsere Stadt nicht schön.
Andreas Schwab, Augsburg