Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Jetzt ist ein Neustart nötig
Es ist nicht so einfach, wie es sich viele vorstellen – auch die Kassen der Festwirte auf dem Plärrer füllen sich nicht von alleine. Wer den Zuschlag für ein Festzelt bekommen hat, der besitzt damit noch lange keine Lizenz zum Gelddrucken. Die Wirte müssen sich immer wieder aufs Neue anstrengen, um die Besucher auf den Plärrer zu locken. Es ist nicht so wie auf dem Oktoberfest, wo sich die Zelte – auch dank Besuchern aus aller Welt – fast von alleine füllen. Auch Edmund Diebold hat viel Mühe, Kraft und Geld in seine SterndlAlm gesteckt, mit der er seit dem Jahr 2012 auf dem Plärrer vertreten war. Dennoch ist es nicht gelungen, das Zelt so zu etablieren, dass es zu einem wirtschaftlichen Erfolg für ihn geworden ist.
Wenn die Stadt nun einen Betreiber für das dritte Plärrerzelt sucht, sollte man sich Zeit lassen, über die Ausrichtung des Zeltes nachzudenken. Gibt es überhaupt genug Potenzial für einen ruhigeres, etwas anspruchsvolleres Zelt? Oder reichen zwei Bierzelte nicht sogar aus? Diese Fragen sind berechtigt. Auch Firmen, die für Mitarbeiter oder Kunden Tische reservieren, zieht es meist eben doch zur Party in die großen Zelte. Dabei hatte man damals gerade an die Firmen gedacht, als die Idee für ein „Gourmet-zelt“aufkam – was die Sterndl-alm so ohnehin nie war, weil es dafür sicher nicht genug Kundschaft auf dem Plärrer gibt. Ein Neustart mit neuen Ideen ist nötig, wenn man wirklich dauerhaft drei Zelte haben will.