Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Erfolg für Junge nicht an erster Stelle
Einsteiger glauben an gute Job-aussichten
Berlin Zuversichtlich, leistungsbereit – und zuweilen mit der Berufswahl überfordert: Dieses Bild zeichnet eine neue Studie von jungen Menschen in Deutschland. Angesichts der robusten Wirtschaftslage und sinkender Bewerberzahlen bewerten die 15- bis 24-Jährigen ihre Job-aussichten immer besser. Sie glauben, dass sich Leistung lohnt und die Aufstiegschancen gut oder sehr gut sind. Doch sie gehen die Berufswahl nicht so planvoll an wie frühere Generationen. Das geht aus einer repräsentativen AllensbachUmfrage hervor.
„Insgesamt blickt die junge Generation optimistisch in die Zukunft und ist leistungsbereit“, hieß es. Zugleich haben berufliche Ziele an Stellenwert verloren, wie die Studie feststellt. Zwar wollten die meisten jungen Menschen Spaß bei der Arbeit und eine sichere Stelle. Wichtiger als Erfolg im Beruf sei es ihnen aber, das Leben zu genießen, sich Hobbys zu widmen und sich selbst zu verwirklichen.
Vom Schulabschluss bis zum Berufseintritt dauere es heute für viele etwa zehn Jahre, erklärte der Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann. Viele fühlten sich unzureichend über berufliche Perspektiven informiert und mangelhaft auf das Berufsleben vorbereitet. Unsicher mache auch, dass sich wirtschaftliche, politische und technische Ausgangsbedingungen schnell änderten und die Vielfalt beruflicher Optionen wachse. Um ihre Chancen zu sichern, bemühten sich junge Menschen deshalb um einen möglichst hohen Schul- und Hochschulabschluss – jeder zweite Schulabgänger habe inzwischen Abitur. (dpa)