Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Warum können sich Würmer durch Nüsse bohren?
Jede Woche stellen uns CapitoLeser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Theresa: Haben die Würmer echt solche Kraft, sich durch Haselnüsse zu bohren? Kommen die Würmer von innen nach außen oder von außen nach innen? Liebe Theresa, ich weiß genau, was du meinst. Manchmal findet man auf Haselnüssen winzige Löcher, die aussehen, als hätte eine Miniatur-bohrmaschine sie gebohrt. In gewisser Weise ist das auch so, nur dass es keine Maschine war, sondern ein Käfer – der Haselnussbohrer.
Dieses Insekt gehört zu den Rüsselkäfern. Der Haselnussbohrer ist etwa acht Millimeter lang, also in etwa so lang wie der Daumennagel eines Kindes. Und an seinem Kopf hat er einen gebogenen Rüssel. Mit diesem bohrt er von außen ein Loch in die Haselnuss. Das macht er meist im Juni, wenn die Früchte noch nicht reif sind und ihre Schale noch nicht so hart ist, dann geht das leichter. In dieses Loch legt dann das Weibchen ihre Eier. Im Sommer schlüpfen dann die Larven aus den Eiern und essen sich durch die Nuss, bis sie alt genug sind, um aus ihrem Zuhause auszuziehen. Das geht bei Käfern recht schnell, noch im August verlassen sie die Nuss und vergraben sich im Boden. Dort überwintern sie und wachen im Frühjahr als verpuppte und erwachsene Haselnussbohrer auf. Dann geht der Kreislauf von vorne los.
Die Löcher kommen also von außen in die Nuss, werden dann aber von innen von den Larven vergrößert.