Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
„Niederbayern und Schwaben haben eines gemeinsam.“
” iße We - der Ba n“ize We en eiz erw mm So machen. Wir sind eine hoch belastete Inspektion. Ich kann Ihnen ein Beispiel nennen: Neulich hatten die Kollegen in der Nachtschicht zwischen 20.24 und 4.46 Uhr ganze 40 Einsätze. Da war alles dabei: Randale, Abschleppungen, Diebstahl, Ruhestörung, Körperverletzung, Beleidigungen. Da fährt man von einem Einsatz zum anderen und muss immer professionell bleiben, sowohl bei der individuellen Kommunikation als auch in der Sachbehandlung. Ein anderes Beispiel: Mehrere Kollegen wurden neulich bei einer Festnahme so verletzt, dass sie danach nicht mehr dienstfähig waren. Sie hätten zu Hause bleiben können. Doch sie sind trotzdem gekommen und haben den Innendienst übernommen.
Wie ist die personelle Lage? Schichl: Wir können unseren Auftrag erfüllen, weil die Kollegen immer noch hoch motiviert sind. Aber wir brauchen unbedingt mehr Leute. Das hat man im Innenministerium auch erkannt. Aber es dauert eben, bis neue Polizisten eingestellt und ausgebildet sind.
Gibt es ein Thema, das Ihnen Sorgen bereitet? Schichl: Was mich beschäftigt ist die enorme Gewaltbereitschaft gegenüber der Polizei. Es vergeht fast kein Tag, an dem wir nicht eine Widerstandshandlung haben. Erst kürzlich bekam eine Beamtin einen Tritt in den Bauch. Meine größte Sorge ist, dass sich meine Leute bei einem Einsatz schwer verletzen könnten. Wir testen derzeit sogenannte Bodycams, die besonders gekennzeich- net an der Uniform getragen werden. Wir hoffen, die Kameras führen dazu, dass sich der ein oder andere etwas mehr zurückhält. Unsere Erfahrungen sind bis jetzt sehr positiv. Der fehlende Respekt ist aber ein gesellschaftliches Problem. Das kann die Polizei allein nicht lösen.
Sie stammen aus Niederbayern, haben lange in München gearbeitet. Wie kommen Sie mit uns Schwaben klar? Schichl: Ich habe festgestellt, dass die Niederbayern und die Schwaben eines gemeinsam haben: Man unterschätzt uns.
Die Fragen stellten und Jan Kandzora.