Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Sandro Wagner Rekordaufsteller
Er ist kein Profi, der sich in Sachen Diplo matie Bestnoten verdienen würde. Dem Bundestrainer drängte sich Sandro Wag ner einst auf. „Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit der mit Abstand der beste deutsche Stürmer“, ließ er ihn einmal via Bild Zeitung wissen. Bis zu seinem ersten Einsatz im Nationaldress sollte es aller dings noch eine wenig dauern, erst für den Konförderationen Pokal im vergan genem Sommer wurde er von Jogi Löw nominiert. Mit einigen weiteren Aussagen provozier te er bewusst, etwa als er selbst Profis mit einem Jahressalär von zwölf Millionen Euro für unterbezahlt erklärte oder als er meinte: „Ich finde, Frauen und Fußball, das passt nicht. Aber vielleicht finden die Damen auch meinen Spielstil schlimm – völlig in Ordnung“Sandro Wagner, dem es ganz sicher nicht an Selbstbewusstsein fehlt, wird also mit einer gewisser Genugtuung festgestellt ha ben, dass er sich am Sonntag in die Fuß ball Geschichtsbücher eingetragen hat: Erstmals wurde ein Spiel um 13.30 Uhr angepfiffen. In der Sinsheimer Arena, wo die TSG Hoffenheim auf Hertha BSC traf, kam der exzentrische Stürmer nach sechs Minuten nach einem Eckball mit dem Kopf an die Kugel und traf zum 1:0. Es war das bisher früheste Tor in der Geschichte der Bundesliga. Al lerdings muss man natürlich auch feststellen: Außer den 22 Mann, da da am Sonntag auf dem Platz standen, hatte bisher auch noch niemand die Chance, so bald nach dem Mittagsläuten über haupt ein Tor erzielen zu können, schließlich wurde noch keine an dere Bundesligapartie vor 14 Uhr angepfiffen. ansch