Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein Raunen geht durch die Menge
Wahlparty Im Martinipark sehen sich Theaterbesucher nach dem Bühnenprogramm die ersten Hochrechnungen an
Erst herrscht gespenstische Ruhe, dann geht ein Raunen durch die Menge. Es ist 18 Uhr im Foyer 2 der neuen Theaterbühne im Martinipark. Das Bühnenprogramm ging gerade zu Ende, auf eine Leinwand wird die Ard-wahlprognose übertragen. Es dauert, bis sich die Gäste des Theaterfests wieder normal unterhalten. Das Hauptthema jetzt: das Abschneiden der AFD.
Wer sich umhört, bekommt immer wieder Ähnliches zu hören. Etwa: „Mich schockiert der Wahlerfolg der AFD massiv.“Das sagt Monika Brocker, 54, aus Augsburg. Sie sei froh, dass das Ergebnis der Grünen passabel sei. „Dass die linken Parteien auf 40 Prozent der Stimmen kommen, beruhigt mich.“Für Jürgen Frantz, 62, aus Augsburg stellt sich jetzt die spannende Frage, wie die künftige Regierung aussieht. „Wird es eine Große Koalition oder Jamaika?“Dirk von Gehlen, 60, aus Augsburg ist sich nach der Absage der SPD an eine Fortführung der Großen Koalition sicher, dass es auf ein Jamaika-bündnis hinausläuft. „Ich bin erstaunt, dass beide Optionen in der Prognose gleich viele Sitze erhalten haben“, so von Gehlen.
Auch Helga Guggumos, 64, aus Mering erstaunt das Abschneiden der AFD. Sie glaubt, dass die beiden Volksparteien eine Mitschuld tragen. „Problematisch ist doch, dass alles, was wir äußern, so schnell in die rechte Ecke gerückt wird.“Was sie richtig freue, ist der Umstand, dass die FDP wieder in den Bundestag einziehe. (rim) » Wie das Theaterfest im Martinipark war, lesen Sie im Feuilleton regional