Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das sollte auch in Augsburg möglich sein
Zum Artikel „Stadtrat bleibt bei seiner Li nie“vom 30. September: Die Familien der Opfer des Ns-regimes haben gemeinsam gelitten. Es ist ein Anliegen der Stolpersteininitiative, dass auch gemeinsam an sie erinnert wird.
An Rosa Högg, die von der Gestapo drangsaliert wurde und die lebenslang an den Folgen gelitten hat, mit einem Stolperstein an der Seite ihres Mannes, Clemens Högg.
An Maria Pröll, die Mutter der drei Pröll-brüder, von denen zwei, Alois und Fritz, im KZ zu Tode kamen. Der dritte, Josef, überlebte acht Jahre KZ. An ihn und die Mutter soll mit Stolpersteinen neben Alois und Fritz erinnert werden.
An Rosa Nolan, die in Sippenhaft genommen wurde, mit einem Stolperstein neben ihrem im KZ ermordeten Ehemann, Karl Nolan. An Anna Pröll, geb. Nolan, Widerstandskämpferin, die mehrere Jahre KZ überlebte, mit einem Stolperstein neben ihren Eltern.
An Wilhelmine Hausmann, die von der Gestapo drangsaliert wurde, mit einem Stolperstein neben ihrem Mann, Leonhard Hausmann.
An Maria Rothkopf mit einem Stolperstein neben ihrer Mutter Josefa Miller, mit der zusammen sie Familien verhafteter Widerstandskämpfer unterstützte. Verurteilt wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer längeren Gefängnisstrafe.
In ganz Europa sind inzwischen mehr als 60000 Stolpersteine in Erinnerung an Opfer des Ns-regimes und für deren nächste Angehörige, die gleichermaßen gelitten haben, verlegt worden. Das sollte auch in Augsburg möglich sein. Marie Luise Bertram, Augsburg