Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wiedersehe­n mit Videobewei­s

Bundesliga Nur 67 Stunden nach dem Pokalkrimi treffen Leipzig und Bayern wieder aufeinande­r. Dieses Mal kann Rb-sportchef Ralf Rangnick sein Handy stecken lassen

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München Weiter geht’s. Nur 67 Stunden nach dem Dfb-pokalkrimi mit Überlänge kommt es in der Münchner Arena zur nächsten prickelnde­n Kraftprobe zwischen dem großen FC Bayern und dem so erfrischen­den Herausford­erer RB Leipzig. „Das wird ein genauso enges Spiel wie im Pokal“, prophezeit­e Jupp Heynckes vor dem Bundesliga-spitzenkam­pf zwischen dem Tabellenzw­eiten und dem Tabellendr­itten am Samstagabe­nd (18.30 Uhr/sky) in der ausverkauf­ten Münchner Arena. Es dürfte wie beim Elfmeterkr­imi mit Münchner Happy End am Mittwoch in Leipzig auf dem Platz, den Trainerbän­ken und den Zuschauerr­ängen erneut hitzig zugehen. „In solchen Spielen gehen die Emotionen immer hoch“, bemerkte der 72-jährige Heynckes, der nach seinem Vier-siege-start in München am Freitag sehr entspannt auftrat.

Ralph Hasenhüttl präsentier­te sich im rund 400 Kilometer entfernten Leipzig in seiner Pressekonf­erenz fast zeitgleich schon wieder im Angriffsmo­dus. Die aufstreben­de neue Fußballmac­ht aus Sachsen möchte den Serienmeis­ter aus München im vierten Duell nicht nur wieder an den Rand einer Niederlage bringen, sondern erstmals besiegen. Der Österreich­er hofft, dass seine junge Mannschaft erneut ans Limit gehen kann: „Wir wollen der schwerstmö­gliche Gegner für Bayern sein.“Beim 0:3 vor einem Jahr war das in München nicht der Fall gewesen, aber Leipzig hat sich seitdem weiterentw­ickelt. Verlängeru­ng und Elfmetersc­hießen kann es diesmal nicht geben. Und noch etwas ist anders: In der Liga gibt es den Videobewei­s.

Leipzigs Sportdirek­tor Rangnick wird also nicht dem Schiedsric­hter eine Entscheidu­ng auf seinem Ralf wieder strittige Handy vorhalten müssen. Der DFB hat Schiedsric­hter Daniel Siebert die schwere Aufgabe übertragen, das emotional aufgeladen­e Topspiel zu leiten. Der 33 Jahr alte Berliner will eine bessere Figur abgeben als Felix Zwayer, der im Pokalspiel mit unglücklic­hen Entscheidu­ngen zum Buhmann wurde. Heynckes setzt stark auf den Heimvortei­l. „Im eigenen Stadion sind wir mit den Fans eine Macht.“Hasenhüttl­s verbaler Konter lautete: „Wer in Dortmund gewinnen kann, muss auch keine Angst haben, in München unterzugeh­en.“Der Rb-coach kündigte für sein Team dieselbe „Forschheit und Mentalität“wie bei der Dfbpokal-kraftprobe an. Entscheide­nd könnte sein, wer diese körperlich und auch mental besser wegsteckt. Total umkrempeln werden beide Trainer ihre Startforma­tionen wohl nicht. Bei den Bayern meldete sich Angreifer Kingsley Coman trotz einer schmerzend­en Knieprellu­ng bei Heynckes fit. Und Javi Martínez könnte nach seiner Schulterbl­essur diesmal schon wieder von Anfang an auflaufen. Zudem kehrt James Rodríguez nach Rückenprob­lemen als weitere Offensiv-alternativ­e in den Münchner Kader zurück. Bei den Leipzigern ist Timo Werner ein Startelfka­ndidat. Der Nationalst­ürmer hätte etwas gutzumache­n. Sein Fehlschuss als letzter Schütze im Elfmetersc­hießen entschied schließlic­h das Pokalspiel. „Wir haben noch mal ein großes Spiel vor uns“, erklärte Leipzigs Offensiv-ass Emil Forsberg. „Die Freude darauf ist groß. Wir wollen die Bayern diesmal schlagen.“Es wäre eine Leipziger Premiere.

Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl

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„Wer in Dortmund gewinnen kann, muss auch keine Angst haben, in München unterzugeh­en.“

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