Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Feiern und auf die Umwelt achten
Ach so! Hier gibt es ein paar Tricks, wie an Weihnachten weniger Abfall entsteht
Alle Jahre wieder quellen Mülltüten, Tonnen und Container über: Denn an Weihnachten entsteht viel Abfall. Berge von Geschenkpapier, Lametta und Plastik wandern in den Müll. Experten vom Landesbund für Vogelschutz und vom Naturschutzbund Nabu geben daher Tipps für abfallarme Feiertage.
Bloß kein Plastikbaum Auch wenn bunt gefärbte Plastikchristbäume als „letzter Schrei“gelten: Besser, man bleibt beim guten alten echten Tannenbaum. Bäume aus Kunststoff nadeln zwar nicht, belasten aber die Umwelt und enden irgendwann als Plastikmüll. Echte Weihnachtsbäume dagegen können nach dem Fest vergammeln und wieder zu Humus werden. Und der ist Nahrung für die Natur.
Bitte regional und bio Am umweltfreundlichsten ist ein Weihnachtsbaum, der in der Region gewachsen und bio ist. So ein Baum hat zwei große Vorteile: 1. Auf ihm wurden keine Spritzmittel verteilt. 2. So ein Baum hat keine weiten Transportwege. Das heißt: Um ihn zur Verkaufsstelle zu bringen, musste der Transporter nicht so weit Fahren wie beispielsweise bei einem Baum, der aus dem Ausland Der Winter ist kalt, das Echo schallt.
Die Vögel sind nicht mehr da, der Schnee ist nah.
Den Pullover muss man holen, ebenso die Kohlen.
Lebkuchen und Glühwein, Nuss und Apfel kommen zum Advent. kommt. Das bedeutet: Es wurden viel weniger Benzin oder Diesel vom Motor des Transporters verbrannt und weniger Abgase in die Luft geblasen.
Noch ist es allerdings, sich gar keinen Weihnachtsbaum anzuschaffen, der nach ein paar Tagen wieder entsorgt wird. Stattdessen kann man das Wohnzimmer zum Beispiel mit Zweigen dekorieren. Oder man kann auch größere Zimmerpflanzen weihnachtlich schmücken.
Öko ist schön Es gibt auch umweltfreundlichen Christbaumschmuck: Stoffbänder, Figuren aus Papier, Holz, Stroh oder Wachs, die man wiederverwenden kann – und die eines Tages wieder verrotten können. Auch mit Nüssen, Plätzchen und Obst lassen sich Christbäume schön dekorieren. Vermeiden sollte man Schnee- und Glitzersprays.
Bienenwachs ist besser Kerzen bestehen heute meistens aus umweltfreundlicher Erdöl (Paraffin) oder Pflanzenöle (Stearin). Stearin wird sehr oft aus Palmöl gewonnen. Diesen Rohstoff sehen viele sehr kritisch. Denn wegen der Palmölplantagen werden häufig Regenwälder abgeholzt. Besonders zu empfehlen sind daher Kerzen aus heimischem Bienenwachs, die nicht nur sehr schön aussehen, sondern auch gut riechen. Das „Ral-gütezeichen“zeigt, dass bei der Herstellung der Kerzen die Grenzwerte für die Gesundheit und die Umwelt eingehalten wurden. Wer Teelichter verwendet, kann diese in Glasschalen stellen und immer wieder neu befüllen. So entsteht kein unnötiger Aluschalenmüll. Packpapier verwenden Es muss nicht immer Geschenkpapier sein, erst recht nicht alubeschichtetes Schmuckpapier. Als Alternative bieten sich Recyclingpapier, Kartons und Packpapier an. Diese können fantasievoll bemalt oder mit Gebäck, Zweigen, getrockneten Blättern und Blumen beklebt werden. Bänder aus Stoff müssen nicht im Müll landen, sondern können im kommenden Jahr oder für andere feierliche Anlässe wieder benutzt werden.
Küsse unter dem Mistelzweig Kennst du die grünen Zweige mit den weiten Kügelchen dran? Sie heißen Laubholz-misteln. Sie sind an Weihnachten beliebt, weil es dazu einen Brauch gibt: Stehen zwei Menschen unter dem Mistelzweig, müssen sie sich küssen. Die Experten raten, heimische Mistelzweige von Streuobstwiesen zu nehmen. Als nicht umweltfreundlich gilt die Dekoration aus Eukalyptus, die inzwischen auch in Deutschland angeboten wird. Eukalyptus wird meist in Plantagen angebaut und deren Produkte haben einen langen Transportweg nach Deutschland.
Wachs statt Blei Macht ihr daheim an Silvester Bleigießen? Dann probiert doch heuer mal etwas anderes aus. Als Orakel kannst du auch flüssiges Kerzenwachs verwenden, das du in eine Wasserschale gießt. Das schont die Umwelt und sagt die Zukunft mindestens genauso zuverlässig voraus wie giftiges Schwermetall, meinen die Experten. Johanna Hager hat dieses schöne Wintergedicht geschrieben. Sie wohnt in Issing und ist elf Jahre alt.
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